Fläche: 38.394 km²
Bevölkerung: 756.129 (2021)
Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner pro km²
Politisches System: Demokratische konstitutionelle Monarchie
Staatsreligion: Tantrischer Mahayana Buddhismus
Staatsoberhaupt: Druk Gyalpo Jigme Khesar Namgyel Wangchuck
Regierungschef: Ministerpräsident Lotay Tshering
Geistlicher Führer: Je Khenpo Trulku Jigme Choedra
Rangierung im UN Human Development Index: 129 (von 189 Ländern)
BIP/Einw. 2021: 3.185 USD
Analphabeten: 35%
Nationalsprache: Dzongkha
Währung: Ngultrum (BTN)
Nationaltier: Takin
Nationalblume: Blaumohn
Nationalbaum: Himalaya Zypresse
Nationalvogel: Kolkrabe
Nationalsport: Bogenschießen
Zeitzone: MEZ +5 Winterzeit, +4 Sommerzeit; Indien ist im Winter + 4 1/2 Stunden und im Sommer + 31/2 Stunden voraus

Hochsaison: März, April, Mai, September, Oktober, November
Nebensaison: Januar, Februar, Juni, Juli, August, Dezember

Die Termine der Klosterfeste werden in der Regel nach dem buddhistischen Kalender (Mondkalender) festgelegt und dann von der zuständigen offiziellen Stelle bekannt gegeben. Es kann aber immer wieder vorkommen, daß Festivaltermine kurzfristig geändert oder abgesagt werden und ein geplanter Besuch darum nicht stattfinden kann.

Festivaldaten 2022
Festivaldaten 2023

Fluggesellschaften

 Drukair ist die nationale Fluglinie Bhutans und bedient folgende Destinationen:

Bangladesch
  • Dhaka (DAC)
Indien
  • Bagdogra (IXB)
  • Delhi (DEL)
  • Kalkutta (CCU)
Nepal
  • Kathmandu (KTM)
Thailand
  • Bangkok (BKK)
Singapur
  • Singapur (SIN)

Es kann immer wieder zu (kurzfristigen) Flugzeitenänderungen, Verspätungen oder gar Flugausfällen kommen, da alle Flüge von Druk Air nach/ex Paro auf Sicht erfolgen. So ist es in Ausnahmefällen möglich, daß sich die Anreise oder die Rückreise verzögert. Wir raten deshalb keinen wichtigen Termin auf den Tag nach der geplanten Rückkehr zu legen.
Druk Air und Bhutan Airlines sind die beiden einzigen Fluggesellschaften, die Flüge nach/ex Paro bedient. Fremd-Carrier sind nicht zugelassen.

Inlandsflüge

  • Bumthang (BUT), Gelephu (GLU) und Yongphula (YON)

Um vom Westen nach Bumthang und wieder zurück nach Paro zu gelangen, mußte die lange Strecke zweimal mit dem Auto zurückgelegt werden. Seit Kurzem gibt es jedoch einen Inlandsflug von Paro nach Bumthang v.v.. Das hat den Vorteil, daß man die Wegstrecke nur einmal mit dem Auto zurücklegen muß. Bedeutet aber auch zusätzliche Kosten. Bei schlechter Sicht, Regen und kräftigen Winden etc. wird der Flug jedoch ausgesetzt. In solchen Fällen versuchen wir die beste Lösung zu finden und passen das Programm entsprechend an.
Druk Air setzt für die Inlandsflüge ATR Maschinen mit ca. 40 Sitzplätzen ein. In der Hochsaison und zu Festivalzeiten können die Flüge schnell ausgebucht sein.

Bhutan Airlines ist eine private Fluggesellschaft mit den Destinationen Delhi, Bangkok, Kalkutta und Kathmandu
Royal Bhutan Helicopter Services bietet für Touristen verschiedene Panoramaflüge an (von 30 Minuten bis zu 3  Stunden, endend in Bumthang) sowie Passagiertransporte zwischen den Tälern. Der Einsatz ist immer abhängig von der Verfügbarkeit, da Hubschauber vorrangig für Fracht, in medizinischen Notfällen, bei Feuerbekämpfung etc eingesetzt werden. Flugkosten nennen wir gerne auf Anfrage.

Ein- und Ausreise auf dem Landweg

  • Phuentsholing: Südwesten / Sikkim Region
  • Samdrup Jongkhar: Südosten
  • Gelephu: Süden

Das Verkehrsaufkommen ist verglichen mit unserem sehr bescheiden und das Fahrtempo generell gemäßigt. Wegen der schlechten und auch sehr kurvenreichen Straßen kommt man nur langsam vorwärts, die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 20 bis 40km/h. Die schönen Landschaften und Sehenswürdigkeiten am Wegesrand entschädigen für die langen Fahrten, dennoch können die Fahrtage anstrengend sein.

In den letzten Jahren hat der Staat gewaltige Anstrengungen unternommen, die Hauptverbindungsstraße (Nationalstraße) von Paro nach Bumthang zu sichern und zu verbreitern. Das macht die Fahrstrecke angenehmer und die Fahrzeiten kürzer. Dennoch ist während und nach der Regenzeit mit Erdrutschen und Baustellen zu rechnen, die zu längeren Fahrzeiten führen.
Die Verbindungsstraße, die von Bumthang weiter in den Osten führt, wird zur Zeit ausgebaut. Wegen der Baustellen können die Straßenverhältnisse schwierig sein und es kann zu (längeren) Wartezeiten kommen. Bhutanische Fahrer sind jedoch umsichtige und rücksichtsvolle Fahrer und sehr geduldige Personen.

Für Reisen in kleiner Gruppe werden Minibusse eingesetzt, bei Individualreisen sind es kompakte PKWs mit 4 Türen. Die meisten Fahrzeuge werden aus Indien importiert und sind asiatische Modelle. Der Standard der Fahrzeuge und Komfort kann also nicht mit Fahrzeugen in Europa verglichen werden.

Es kann unterwegs immer wieder zu Pannen kommen. Die meisten Fahrer sind jedoch auch gute Mechaniker und viele Pannen werden in kurzer Zeit behoben. Bei größeren Pannen kann es aber auch sein, daß das Fahrzeug ausgetauscht werden muß und es dadurch zu Programmänderungen kommt.

Frühling (März – Mai) 
Im Flachland warm oder heiß, in den Bergen häufig angenehme Temperaturen. Die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf. Rhododendren, Magnolien, Orchideen und der berühmte blaue Mohn blühen in den schönsten Farben je nach Höhenlage im April/Mai. Die Temperaturen steigen auf angenehme 20°C, in Ost- und Südbhutan sogar auf bis zu 28°C. In tieferen Lagen ist es teilweise dunstig. Gute Reise- und Trekkingsaison.

Monsun (Juni – Mitte September)
Regenzeit mit starken Niederschläge mehrmals am Tag. Oftmals ist es bewölkt. Schönes Wechselspiel aus Sonnenschein und Regen mit Temperaturen bis über 30°. Üppige Vegetation. Die meisten Gebiete in Bhutan sind während des Monsuns zwar zu bereisen mit Einschränkungen sollte man rechnen (Erdrutsche, Straßensperren, schlammige Wanderweg). Kaum Bergsicht. Der Sommer ist Nebensaison mit günstigeren Preisen und wenig Besuchern.

Herbst (Mitte September – Ende November)
Ideale Reise- und Trekkingzeit. Trockenes und klares Wetter mit warmen Temperaturen im Flachland und angenehmen oder kühlen Temperaturen in der Höhe. Festivalzeit (Tshechus) mit Maskentänzen. Die Schwarzhalskraniche kommen Anfang November ins Phobjikha Tal und in den Bumdeling Nationalpark im Osten. Hochsaison mit den meisten Besuchern.

Winter (Dezember– Februar)
Oftmals klares und stabiles Wetter. In tieferen Lagen ist es nicht allzu kalt mit vielfach angenehmen Temperaturen bei Sonnenschein. Gute Zeit für Kultur- und Wanderreisen oder Trekking in tieferen Lagen. Schneefall gibt es meist in Höhenlagen über 3000 bis 4000 Metern. Die Schwarzhalskraniche verlassen Ende Februar Bhutan und kehren in ihre Sommerbrutgebiet in Tibet zurück. Diese Jahreszeit eignet sich hervorragend für Reisen in den Süden (Zhemgang) und Osten. Günstige Nebensaison-Preise und kaum Besucher.

Klimaveränderungen 
Seit einigen Jahren gibt es weltweit klimatische Veränderungen, die von den Statistiken und bisherigen Klimabedingungen abweichen. Es kann also auch in der „guten“ Reisesaison regnen oder gar schneien. Wege können schlammig, Pässe und Straßen unpassierbar werden.

Bereits aus dem Rechtskodex von 1629, der als eine Art Verfassung des mittelalterlichen Bhutans angesehen wird, stammt das Zitat: „if the government cannot create happiness for its people. then there is no purpose for the government to exist.“
Die erste Erwähnung des Begriffes «Bruttonationalglück« (BNG) fiel 1979 durch Jigme Singye Wangchuk, den 4.König von Bhutan. Die vierl Säulen des BNG sind:

  • nachhaltige und gerechte wirtschaftliche Entwicklung
  • Bewahrung und Förderung kultureller Werte
  • Ökologische Nachhaltigkeit dh Schutz der Natur und Umwelt 
  • gute Regierungsführung und Gleichheit vor dem Gesetz

Der König wollte damit zum Ausdruck bringen, dass bei der Wirtschaftsentwicklung Rücksicht zu nehmen ist auf die einzigartigen kulturellen und religiösen Werte des Landes. Nicht das konventionelle Modell, das Wirtschaftswachstum zum wichtigsten Kriterium politischen Handelns macht, sondern eine nachhaltige Entwicklung. Kultur, Religion und Schutz der Natur stehen im Zentrum.

Das kleine Königreich wird grob in West-, Zentral-, Ost- und Südbhutan eingeteilt.

Westbhutan

Der Westen Bhutans umfasst die Distrikte Paro, Thimphu, Haa, Wangdue Phodrang, Punakha und Gasa. Die Menschen dieser Region werden als Ngalop oder Ngalongpa bezeichnet. Westbhutan verfügt über eine gute touristische Infrastruktur mit guten Straßen, einer Vielzahl an unterschiedlichen Unterkünften (vom Homestay bis zum Luxushotel), recht gut erreichbare Sehenswürdigkeiten aber auch abgelegene Orte. Wer gerne das zeitgenössische Leben kennenlernen möchte, der kann dies in der Hauptstadt Thimphu tun.

Die besten hochalpinen Treks wie Snowman Trek, Chomolhari Trek oder Lingshi-Laya Trek beginnen/enden in Paro und Thimphu. In den Tälern des Westens gibt es schöne Kurztreks, das malerische Haa Tal und die Möglichkeit von einem Tal ins andere zu wandern (Trans Bhutan Trail):

Die wichtigsten kulturellen Sehenswürdigkeiten sind das berühmte Taktsang/Tigernest, die Klöster Cheri, Tango und Phajoding,  sowie Chime Lhakhang und Punakha Dzong um nur einige Attraktionen von vielen zu nennen. Die bedeutendsten Festivals (Tshechu) sind Paro Tshechu, Punakha Tshechu, Gangtey Black Crane Festival.

besondere Attraktionen
Thangka-Malkurs, White Water Rafting, Kochkurs, Naturfärben von Garnen, Führung in der Nationalbibliothek, Vortrag zu traditioneller Medizin (Sowa Rigpa)

Zentralbhutan

Zu dieser Region gehören Bumthang und Trongsa im Norden sowie Zhemgang, Sarpang und Gelephu im Süden. Historisch und kulturell bedeutsam sind Trongsa und die Täler von Bumthang als Machtzentren während der Regierungszeit des 1. und 2. Königs. Bumthang wird oft als das „spirituelle Herzland“ Bhutans bezeichnet. Große Lehrmeister des Buddhismus wie Guru Rinpoche und Pema Lingpa wirkten hier. Ihre Meditationshöhlen und Reliquien befinden sich bis heute in vielen Tempeln und an heiligen Orten, den „Nye„, die sich über die vier Täler Bumthangs verteilen: Chumey, Chokhor, Tang und Ura.
Die Täler bietet wunderbare Möglichkeiten das ländliche Leben kennenzulernen. Beim Mittagessen auf dem Bauernhof können Sie traditionelle Gerichte wie Ema Datsi (Chili mit Käse), Buchweizennudeln (puta) und Buchweizenfladen (kuli) probieren. Darüber hinaus bietet diese Region malerische Tageswanderungen und Kurztreks. Die Landschaft mit ihrer vielfältigen Flora und Fauna ist einmalig.

Die Distrikte Trongsa, Zhemgang, Sarpang und Gelephu eignen sich als spannende Reiseziele auch im Winter. Das Klima im Süden ist subtropisch im Sommer, im Winter jedoch angenehm mild. Diese Regionen besucht man wegen ihrer besonderen Kultur, der unberührten Natur, und dem traditionellen Handwerk (Nesselweberei in Langthel und Bambusflechterei in Bjoka). Ein Geheimtipp für Abenteurer ist der Monpa Trek ex Trongsa, der Einblicke in das Leben der Monpa, der „Indigenen“ Bhutans vermittelt. Sie haben eine eigene Sprache und ein unglaubliches Wissen um die Wirkung lokaler Wild-und Heilpflanzen. Auch für Forstinteressierte, Orchideenliebhaber und Vogelkundler sind diese Regionen wie z.B. der Royal Manas Nationalpark ein Paradies!

besondere Attraktionen
Nesselweben, Bambusflechten, Flussrafting, Orchideen-Trail, Royal Manas Nationalpark, Mountain Bike Touren

Ostbhutan

Zu Ostbhutan zählen die Distrikte Mongar, Lhuentse, Trashigang, Trashiyangtse, Pemagatshel und Samdrup Jongkhar an der südlichen Grenze zu Assam/Indien. Die Menschen dieser Region werden Sharchops genannt und sind bekannt für ihre Gastfreundschaft. Der Osten ist touristisch kaum erschlossen und bietet daher ungewöhnliche Reiseerlebnisse. Dafür sollte man auf Komfort verzichten können und nichts gegen holprige Straßen haben. Die Architektur unterscheidet sich leicht von West- und Zentralbhutan, mit kleineren Häusern in Bambus und Lehmbauweise. Charakteristisch für den Osten sind steile Täler mit teilweise schroffen Felsformationen (Lhuentse). Typisch sind auch Streudörfer mit Reis- und Maisterrassen.
In den Hochtälern von Merak und Sakteng leben die Brokpa. Sie kleiden sich ganz anders als die Bhutaner, sprechen einen eigenen Dialekt und ziehen mit ihren Yaks über die Weiden. Nur im Winter kommen sie in die wärmeren Regionen und treiben Tauschhandel. Ein Geheimtipp sind im Winter die vielen unbekannten Klosterfeste. In Ostbhutan lebt das traditionelle Handwerk: Töpfern, Bambusflechten, Drechseln, Holzschnitzen, die Webkunst (Kishutara, Rohseide und Baumwolle), Papierschöpfen und vieles mehr.
Die landwirtschaftlichen Produkte umfassen Reis, Mais, Hirse und allerei Gemüse sowie Früchte das ganze Jahr hindurch (Mangos, Mandarinen, Guave und Papayas).

Südbhutan

Zu Südbhutan zählt man Samtse, Chukha, Dagana, Tsirang, Sarpang und Samdrup Jongkhar. Diese Region wird  hauptsächlich von den Lotshampa bewohnt, den Nepali sprechenden Bevölkerungsgruppen. Im Winter ist dieses Gebiet am Besten zu bereisen. Abenteuerlust und Pioniergeist sind Voraussetzung.
Außerhalb der Monsunzeit lohnt der schöne Dagala Trek, in der Region Tsirang gibt es Trekking mit Homestay für all jene, die sich für Flora, Fauna und die Kultur der Lotshampa interessieren. Für Forstinteressierte und Botaniker sind diese Gebiete ein Highlight!

Reiseführer

Bhutan ist keine Reisedestination mit vielen westlichen Touristen, deshalb ist die Auswahl an Reiseführern in deutscher Sprache aus eher bescheiden. Informativ sind nachstehende Reiseführer:
Bhutan. Francoise Pommaret
 Bhutan: Unterwegs im Himalaya-Königreich. Andreas von Heßberg

Fachbuch zu Textilien in englischer Sprache
Fabric of Life – Textile Arts in Bhutan. Karin Altmann

Fachbuch zur Kulinarik in englischer Sprache
Chilli and Cheese – Food and Society in Bhutan. Kunzang Choden

Landkarten

 Reise Know-How Landkarte Bhutan 1 : 250.000 World Mapping Project. Reiß- und wasserfest