Unsere Reiseinfos sind beinahe schon wie ein kleiner Reiseführer mit Fakten und Zahlen zum Reiseland, mit Festivaldaten und mit Hinweisen zu landesspezifischen Besonderheiten. Sie erheben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Änderungen bleiben grundsätzlich vorbehalten.
Bhutan
Fläche: 38.394 km²
Bevölkerung 2022: 782.000
Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner pro km²
Lebenserwartung bei Geburt: 73,8 Frauen; 70,1 Männer
Politisches System: konstitutionelle Monarchie
Staatsreligion: Tantrischer Mahayana Buddhismus
Staatsoberhaupt: König (Druk Gyalpo) Jigme Khesar Namgyel Wangchuck
Regierungschef: Ministerpräsident Lotay Tshering
Geistlicher Führer: Je Khenpo Trulku Jigme Choedra
BIP/Einw. 2022: 3.478 US$
BIP insgesamt 2022: 2,642 Mrd. US$
Inflationsrate 2022: +5,6%
Erwerbstätige: in Land-und Forstwirtschaft: 54,6%, im produzierenden Gewerbe: 11,1%, im Dienstleistungssektor: 34,3%
Erwerbslosenquote allgemein: 3,6%, Jugenderwerbslosigkeit (15-24 Jahre): 14,7%
Handelspartner (2012) Warenexporte: Indien 93,7%, Deutschland 0,1% / Warenimporte: Indien 78,8%, Deutschland 0,4%
Kohlendioxidemission: 2,3t pro Einw. (BRD 8,1t pro Einw.)
Erneuerbare Energien: 87,4% des Endenergieverbrauchs
Alphabetisierungsrate (Erwachsene 15+): 70,9%
Nationalsprache: Dzongkha
Währung: Ngultrum (Nu., BTN)
Nationaltier: Takin
Nationalblume: Blaumohn
Nationalbaum: Himalaya Zypresse
Nationalvogel: Kolkrabe
Nationalsport: Bogenschießen
Zeitzone: MEZ +5 Winterzeit, +4 Sommerzeit
Die Festivaltermine in Bhutan werden nach dem buddhistischen Mondkalender festgelegt. Es kann aus astrologischen oder sonstigen Gründen aber immer vorkommen, daß Festivaldaten kurzfristig geändert oder gar abgesagt werden. .
Bhutan Festival Daten
Flüge nach Bhutan
Bhutan besitzt nur einen internationalen Flughafen: Paro. Dieser wird ausschließlich von den beiden Fluggesellschaften Druk Air und Bhutan Airlines angeflogen, Fremd-Carrier sind nicht zugelassen.
Drukair bedient folgende Destinationen:
Indien
Bagdogra (IXB)
Delhi (DEL)
Kalkutta (CCU)
Guwahati (GAU)
Nepal
Kathmandu (KTM)
Thailand
Bangkok (BKK) via Bagdogra
Singapur (SIN) via Guwahati
Bhutan Airlines ist eine private Fluggesellschaft mit den Destinationen Delhi, Bangkok, Kalkutta und Kathmandu
Vor dem Weiterflug nach Bhutan i.d.R. eine Zwischenübernachtung erforderlich, auch das Gepäck kann nicht bis Paro durchgecheckt werden. Mit (kurzfristigen) Flugzeitenänderungen, Verspätungen oder gar Flugausfällen sollte man immer rechnen, da alle Flüge nach/ex Paro auf Sicht erfolgen.
Inlandsflüge (ATR Maschinen mit ca. 40 Sitzen)
Jakar in Bumthang (BUT)
Yongphula (YON) bei Trashigang / Ostbhutan
Bei schlechter Sicht, Regen und kräftigen Winden etc. kann es auch hier zu Flugausfällen kommen.
Royal Bhutan Helicopter Services bietet Panoramaflüge (von 30 Minuten bis zu 3 Stunden) sowie Passagiertransporte zwischen den Tälern an. Vorrangig werden Hubschrauber jedoch für Frachttransport, medizinische Notfälle, bei Feuerbekämpfung etc eingesetzt. Flugkosten nennen wir gerne auf Anfrage.Ein- und Ausreise auf dem Landweg (Änderungen vorbehalten)
- Jaigaon/Phuentsholing: im Südwesten nach einer Reise durch Sikkim
- Samdrup Jongkhar: Südosten, Grenzstation zu Guwahati / Assam-Region
Straßen
Es gibt ein weites Straßennetz mit einem vergleichsweise niedrigen Verkehrsaufkommen. Wegen der zerklüfteten Bergwelt und den kurvenreichen Straßen kommt man nur langsam vorwärts.
Die Nationalstraße von Westen nach Bumthang wurde in den letzten Jahren ausgebaut und verbreitert. Das macht die Fahrstrecke angenehmer und die Fahrzeiten kürzer. Die Verbindungsstraße, die von Bumthang in den Osten führt, wird zur Zeit ausgebaut. Wegen der Baustellen kann es zu Wartezeiten kommen.
Grundsätzlich ist während und nach der Regenzeit auf allen Streckenabschnitten mit Erdrutschen und Straßenblockierungen/Baustellen zu rechnen. Das kann zu längere Fahrzeiten und ggfs. auch zu Änderungen des Reiseablaufes führen.
Bhutanische Fahrer sind jedoch umsichtige und rücksichtsvolle Fahrer und sehr geduldige Personen.Die schönen Landschaften und Sehenswürdigkeiten am Wegesrand entschädigen für die langen Fahrten, dennoch können die Fahrtage anstrengend sein.
Fahrzeuge
Für Reisen in kleiner Gruppe werden Coaster-Busse eingesetzt, bei Privatreisen sind es kompakte PKWs mit 4 Türen. Die meisten Fahrzeuge werden aus Indien importiert, Standard und Komfort können also nicht mit Fahrzeugen in Europa verglichen werden.
Unterkünfte
In Bhutan finden wir ein erstaunliches Spektrum an Unterkünften vor: von einfachen, traditionellen Homestays über gute Standardhotels und Lodges bis hin zu luxuriösen internationalen wie nationalen 5* Hotels (COMO, AMAN, Gangtey Lodge)
Trekking
In Bhutan gibt einheimische Wanderführer, die Englisch sprechen und eineTrekking-Lizenz besitzen. In abgelegenen und unbekannten Regionen nutzen wir noch lokale Führer oder Einheimische, die in dieser Gegend zu Hause sind und über Detailwissen verfügen.
Frühling und Herbst sind angenehme Jahreszeiten mit Temperaturen von 20 bis 30°C. Der Sommer ist dem Monsun vorbehalten mit Regen, hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen über 30°C. Aber auch in Bhutan sind die weltweit klimatischen Veränderungen zu spüren, die von den Statistiken und bisherigen Klimabedingungen abweichen.
Frühling (März – Mai) – Blütezeit
Die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf. Rhododendren, Magnolien, Orchideen und der berühmte blaue Mohn blühen je nach Höhenlage im April/Mai. Die Temperaturen steigen auf angenehme 20°C, in Ost- und Südbhutan sogar auf bis zu 26°C. Die Bergsicht ist eingeschränkt. Gute Reise- und Trekkingsaison.
Monsun (Juni – September) – Monsunzeit
Regenzeit mit starken Niederschlägen. Schönes Wechselspiel aus Sonnenschein und Regen mit Temperaturen bis über 30°. Üppige Vegetation. Es kommt zu Erdrutschen und Straßensperren. Die Wanderwege sind oft rutschig und schlammig. Zecken- und Blutegel treten häufig auf.
Herbst (Oktober – Ende November) – gute Bergsicht
Trockenes Wetter mit warmen Temperaturen im Flachland und angenehmen bis kühlen Temperaturen in den hohen Bergregionen. Die Schwarzhalskraniche treffen Anfang November im Phobjikha Tal und im Bumdeling Nationalpark im Osten ein. Gute Reise- und Trekkingzeit mit oftmals klarer Bergsicht und vielen Klosterfesten (Tshechus). Hochsaison
Winter (Dezember– Februar)
Oftmals klares und stabiles Wetter. In Höhenlagen bis 2000m ist es nicht allzu kalt mit Sonnenschein. Schneefall gibt es meist in Höhenlagen über 3000 bis 4000 Metern. Die Schwarzhalskraniche verlassen Ende Februar Bhutan. Gute Reisezeit für Reisen in den Süden (Zhemgang) und Osten. Kaum Besucher, etliche Klosterfeste (Tshechus).
Die erste Erwähnung des Begriffes «Bruttonationalglück« (BNG) fiel 1979 durch Jigme Singye Wangchuk, den 4.König von Bhutan. Die vier Säulen des BNG sind:
- nachhaltige und gerechte wirtschaftliche Entwicklung
- Bewahrung und Förderung kultureller Werte
- Ökologische Nachhaltigkeit dh Schutz der Natur und Umwelt
- gute Regierungsführung und Gleichheit vor dem Gesetz
Der König wollte damit zum Ausdruck bringen, dass bei der Wirtschaftsentwicklung des Landes nicht das konventionelle westliche Modell, welches Wirtschaftswachstum zum wichtigsten Kriterium politischen Handelns macht, im Zentrum stehen, sondern Rücksicht auf die Natur, auf die einzigartigen kulturellen und religiösen Werte des Landes zu nehmen ist.
Westbhutan – Kultur & Wellness
Der Westen Bhutans umfasst die Distrikte Paro, Thimphu, Haa, Wangdue Phodrang, Punakha, Phobjikha und Gasa. Die Menschen dieser Region werden als Ngalop oder Ngalongpa bezeichnet. Westbhutan verfügt über eine gute touristische Infrastruktur mit guten Straßen, einer Vielzahl an unterschiedlichen Unterkünften (vom Homestay bis zum Luxushotel), recht gut erreichbare Sehenswürdigkeiten aber auch abgelegene Orte. Wer gerne das zeitgenössische Leben kennenlernen möchte, der kann dies in der Hauptstadt Thimphu tun.
Die besten hochalpinen Treks wie Snowman Trek, Chomolhari Trek, Lingshi-Laya Trek oder Druk Path Trek. In den Tälern des Westens gibt es schöne Kurztreks, das malerische Haa Tal und die Möglichkeit von einem Tal ins andere zu wandern (Trans Bhutan Trail):
Die wichtigsten kulturellen Sehenswürdigkeiten sind das berühmte Taktsang/Tigernest, die Klöster Cheri, Tango und Phajoding sowie Chime Lhakhang und Punakha Dzong um nur einige Attraktionen zu nennen. Die wichtigsten Festivals sind das Paro Tshechu, Punakha Tshechu, das Gangtey Black Crane Festival und das Mountain Festival in Laya.
Highlights: Taktsang, Kyichu Lhakhang, Klöster, Tempel, Punakha Dzong, Phobjikha Tal, Schwarzhalskraniche, Rafting, Kochkurs, urbanes Leben, Choki Traditional Art School, Trekken in alpinen Regionen, Wellness & Spa
Unterkünfte: Farm- und Homestay, Mittelklasse Hotel, Boutique- und Luxushotel
Reisezeit: ganzjährig
Zentralbhutan – das spirituelle Zentrum
Zu dieser Region gehören die Täler von Bumthang und die Region um das historisch bedeutsame Trongsa. Bumthang wird wegen seiner Klöster und Tempel als das spirituelle Zentrum des Landes bezeichnet. Bedeutende Lehrmeister und Heilige wirkten hier, unterwarfen Dämonen und fanden „Termas“, verborgene, heilige Texte und Reliquien. Die vielen Klöster, Medtitationshöhlen und Tempel sind Zeugnis der Bedeutung des Buddhismus in dieser Region.
Die Seitentäler von Bumthang bieten wunderbare Möglichkeiten das ländliche Leben kennenzulernen. Beim Mittagessen auf dem Bauernhof können Sie traditionelle Gerichte wie Ema Datsi (Chili mit Käse), Buchweizennudeln (puta) und Buchweizenfladen (kuli) probieren. Darüber hinaus bietet diese Region malerische Tageswanderungen und Kurztreks. Die Landschaft mit ihrer vielfältigen Flora und Fauna ist einmalig.
Highlights: Jampay & Kurje Lhakhang, Kloster Tharpaling, Tamshing Lhakhang, Tang und Ura, ländliche Festivals, Meditation, Alltagsbuddhismus, Textilworkshop, Yathra Weberei, Pilze (August) wie boletus reticuloceps
Home-Farmstays in den Tälern von Bumthang, Dorferlebnis, traditionelle Küche
Reisezeit: ganzjährig außer Monsunzeit; Inlandsflug empfehlenswert
Ostbhutan – wild und unentdeckt
Zu Ostbhutan gehören Mongar, Lhuentse, Trashigang, Trashiyangtse, Pemagatshel und Samdrup Jongkhar an der Grenze zu Assam. Der Osten ist touristisch viel weniger erschlossen als West- und Zentralbhutan. Es gibt keine touristische Infrastruktur, die Unterkünfte beschränken sich meist auf Homestays, Hotels sind nur vereinzelt zu finden und bieten nicht den Komfort von Westbhutan.
Das macht die Region zu einem ganz besonderen und einzigartigen Reiseerlebnis. Wer authentisches Leben in ländlicher Region, tiefer in Alltagskultur und die echte Gastfreundschaft erleben möchte, der ist von Ostbhutan beeindruckt. Dafür muß man auf Komfort verzichten und nichts gegen holprige Straßen haben. Charakteristisch für den Osten sind steile Täler mit teilweise schroffen Felsformationen (Lhuentse). Typisch sind auch Streudörfer mit Reis- und Maisterrassen.
In den Hochtälern von Merak und Sakteng leben die Brokpa. Sie kleiden sich ganz anders als die Bhutaner, sprechen einen eigenen Dialekt und ziehen mit ihren Yaks über die Hochweiden. Nur im Winter kommen sie in die wärmeren Regionen und treiben Tauschhandel.
In Ostbhutan ist das traditionelle Handwerk wie Töpfern, Bambusflechten, Drechseln, Holzschnitzen und die Webkunst (Kishutara, Rohseide und Baumwolle) beheimatet. Die landwirtschaftlichen Produkte umfassen Reis, Mais, Hirse und allerei Gemüse sowie Früchte das ganze Jahr hindurch (Mangos, Mandarinen, Guave und Papayas).
Highlights: authentische Landleben, versteckte Tempel und heilige Orte, abgelegene Dörfer, Homestays & echte Gastfreundschaft, Kishutara Textilien, Seidenweberei, Töpferei, Yaknomaden, Schwarzhalskraniche im Bumdeling Nature Reserve, Festivals
Reisezeit: ganzjährig, angenehm in den Wintermonaten, wo viele Festivals und Zeremonie stattfinden; im Monsun können ländliche Regionen schwer erreichbar sein
Südbhutan – Monpa Kultur & Biodiversität
Zu Südbhutan zählt man Chukha, Dagana, Tsirang, Zhemgang, Sarpang und Gelephu. Diese Regionen besucht man wegen ihrer besonderen Kultur, der unberührten Natur und wegen seiner traditionellen Handwerkskunst wie die Nesselweberei in Langthel und das Bambusflechten in Bjoka. Ein Geheimtipp für Abenteurer ist der Monpa Trek, der Einblicke in das Leben der Monpa, der „Indigenen“ Bhutans vermittelt. Sie haben eine eigene Sprache und ein unglaubliches Wissen um die Wirkung lokaler Heilpflanzen. Auch für Forstinteressierte, Orchideenliebhaber und Vogelkundler sind diese Regionen ein Paradies!
Im Winter ist dieses Gebiet am Besten zu bereisen. Abenteuerlust und Pioniergeist sind Voraussetzung.
Außerhalb der Monsunzeit lohnt der selten begangene Dagala Trek zu malerischen Bergseen auf 4.000m Höhe. In der touristisch noch unerschlossenen Region Tsirang gibt es Trekking mit Homestay für all jene, die sich für Flora, Fauna und die Kultur der Lotshampa interessieren. Für Forstinteressierte und Botaniker sind diese Gebiete ein Highlight!
Highlights: Einblick in Kultur & Sitten der Monpa und Lhotshampa, Orchideen-SIchtungen, subtropische Flora & Fauna im Royal Manas Nationalpark, Vogelbeobachtungen, Wandern
Reisezeit: Winter, Frühjahr und Herbst mit angenehmen Temperaturen; im Sommer ist es heiß und schwül
Die Auswahl an Reiseführern in deutscher Sprache ist bescheiden. Informativ sind nachstehende Reiseführer:
Bhutan. Francoise Pommaret
Bhutan: Unterwegs im Himalaya-Königreich. Andreas von Heßberg, Trescher Verlag
Fachbuch zu Textilien in englischer Sprache
Fabric of Life – Textile Arts in Bhutan. Karin Altmann
Fachbuch zur Kulinarik in englischer Sprache
Chilli and Cheese – Food and Society in Bhutan. Kunzang Choden
Ladakh
Ladakh ist ein faszinierendes Reiseland im äußersten Norden Indiens. Der Himalaya und die Kultur des tibetischen Buddhismus faszinieren seit jeher und das kleine Ladakh vereint beides auf eine harmonische und unbekümmerte Weise. Die Menschen sind freundlich, das Klima ist für uns recht angenehm. Einzig die Höhe von durchschnittlich 3.500m macht manchem Reisenden Sorgen. Oft unbegründet, denn wer sich an nur wenige Regeln hält, passt sich üblicherweise auch schnell an.
Fläche: 59.146 km²
Hauptstadt: Leh
Einwohner: 297.000 (2021)
Bevölkerungsdichte: 6,6 Einwohner je km²
Politisches System: seit 2019 Unionsterritorium von Indien.
Lt. Governeur: Radha Krishna Mathur
Staatsreligion: Religionszugehörigkeit: 40% tibetische Buddhisten (im Distrikt Leh 66%, im Distrikt Kargil 14%), 45% Muslime (im Distrikt Leh 14%, im Distrikt Kargil 77%), 15% andere Religionen (vorwiegend Hindus, einige Sikhs, Jains und Christen)
BIP/Einw.: US$ 2210 (2021)
Erneuerbare Energien: 73%
Alphabetisierungsrate (Erwachsene 15+): 83,5%
Erwerbsbeteiligungsquote allgemein: 49,6% (2001)
Nationalsprache: Tibetisch, Ladakhi, Hindi
höchster Berg: Kang Yaze 6.400m
Währung: indische Rupie (INR)
Zeitzone: MEZ +4,5 Winterzeit, +3,5 Sommerzeit
Ladakh liegt hinter dem Himalaya-Hauptkamm, der die regenbildenden Luftströme des indischen Monsun abhält. Deshalb gibt es nur zwei Jahreszeiten: einen kurzen Sommer mit heißen Temperaturen bis über 30°C und einen schneearmen, kalten Winter.
Reisezeit
Die beste Reisezeit ist von Juni bis Oktober, in Zanskar von Juli bis Oktober. Speziell die Zeit von September bis Mitte Oktober ist sehr reizvoll mit oft stabilem Wetter, klarer Bergsicht und nur noch wenigen Touristen. Der Winter ist für Reiseerfahrene reizvoll, denn dann ist Festivalzeit mit einmaligen Maskentänzen und die seltenen Schneeleoparden kommen herunter in die niedrigeren Gefilde.
Hauptreisezeit ist von Juni bis August.
Die Termine der Klosterfeste werden nach dem buddhistischen Kalender (Mondkalender) festgelegt. Es kann aber immer wieder vorkommen, daß Festivaldaten kurzfristig geändert oder gar abgesagt werden und ein geplanter Besuch darum nicht stattfinden kann.
Ladakh ist ein faszinierendes Reiseland im äußersten Norden Indiens an der Grenze zu Pakistan und China. Umgeben von den mächtigsten Gebirgszügen der Welt: Himalaya und Karakorum, liegen die dünn besiedelten und überwiegend sehr trocken Täler auf einer durchschnittlichen Höhe von 3.500m. Diese macht manchem Besucher Sorgen. Oft unbegründet, denn wer sich an nur wenige Regeln hält, akklilmatisiert sich üblicherweise auch schnell.
Die Wasserläufe verschiedener, von Gletschern gespeister Flüsse wie Indu, Zanskar, Nubra, Shyok und Suru stellen eine ausreichende Wassermenge zur Verfügung, um in den Tälern Landwirtschaft zu betreiben. Wie Oasen wirken Ladakhs schmucke, von grün-gelben Feldern umrahmte Bergdörfer in der spektakulären und kargen Gebirgswüste des Hochplateaus. Auf vielen Bergkuppen dieser einsamen und grandiosen Landschaft stehen burgähnliche Klostersiedlungen, und himmelblaue Seen kontrastieren mit den weißen Gipfeln, weiten Ebenen, hohen Pässen und tiefen Schluchten.
Tourismus in Ladakh
Der Tourismus in Ladakh verglichen mit Nepal oder Indien steckt hier noch in den «Kinderschuhen». In Leh und den wichtigen Klöstern des Indus-Tals kann es im Juli und August schon mal eng werden, in den entfernten Gebieten oder auf Trekkingtouren trifft man oftmals nur wenige westliche Besucher an. Mit Unvorhergesehenem, Verzögerungen oder Ungeplantem sollte man immer rechnen, vorgefaßte Meinungen und Ansprüche darf man gerne zuhause lassen.
Wer nach Ladakh reist, sollte offen und neugierig sein, Achtung vor den Sitten und Glaubensvorstellungen der Bewohner zeigen und an religiösen Orten Respekt wahren.
Unterkünfte
Die Unterkünfte sind deutlich einfacher als in anderen Regionen im Himalaya. Ausserhalb von Leh findet man vor allem einfache Gasthäuser. Dusche/WC gehören in der Regel zum Zimmer. Je nach Ort stehen auch Zeltcamps von einfach bis luxuriös zur Verfügung.
Essen & Trinken
In Leh gibt es eine gute Auswahl an Restaurants, welche indische sowie chinesische und westliche Gerichte servieren. Ladakhische Gerichte sind in den Restaurants leider kaum zu finden, diese werden zuhause in den Familien gekocht. Ausserhalb von Leh ist die Auswahl an Restaurants klein. In den Hotels gibt es vielfach Buffets mit einer Auswahl an diversen Gerichten. Die indische Küche ist bekannt für ihre vielen Gewürze. Joghurt wird unter anderem auch gebraucht, um die scharf gewürzten Gerichte zu mildern (vergewissern Sie sich aber, dass er frisch ist!). Vegetarisches Essen ist überall erhältlich, Speisen mit Fleisch gibt es vorwiegend in grösseren Ortschaften.
Im Sommer findet man auf den Märkten schmackhafte Aprikosen, Äpfel und frisches Gemüse. tropische Früchte werden vielfach aus dem indischen Flachland importiert.
Alkoholfreie Getränke sind sehr preiswert. Der indische Chai (Tee mit Milch und viel Zucker) ist überall erhältlich ebenso Schwarztee. In Leh empfehlen wir Ihnen, das Trinkwasser im «Dzomsa» Laden zu beziehen. Bei diesem lokalen Projekt wird Quellwasser im Dampfkochtopf sterilisiert und danach abgekühlt und in eigene Flasche abgefüllt. Dieses Wasser können Sie bedenkenlos trinken. Mit diesem Projekt werden viele PET-Flaschen eingespart und Sie können aktiv mithelfen, Abfall zu reduzieren. Trinkwasser wird so gut wie überall angeboten und kann bedenkenlos gekauft werden. Versichern Sie sich aber, dass der Verschluss intakt ist, denn teilweise werden wieder aufgefüllte Flaschen verkauft. Getränke wie Cola, Sprite etc. sind auch weit verbreitet. Mittlerweile gibt es auch einige gute Coffeeshops mit «richtigem» Kaffee.
Alkohol zu trinken ist üblich. Chang wird aus Gerste gegoren. Dieses «Gerstenbier» ist trübe und ähnlich wie saurer Most. Gutes indisches Bier und Alkohol wie Whisky, Rum etc. wird in einigen Hotels und Restaurants ausgeschenkt. In Leh gibt es eine kleine Anzahl an «Wine Shops», wo alkoholische Getränke gekauft werden können.
Das Rauchen ist an vielen öffentlichen Orten verboten. In Klöstern und an heiligen Stätten gilt generelles Rauchverbot. Der Import von E-Zigaretten und ähnlichen Produkten ist in Indien nicht erlaubt und kann mit hohen Geldbeträgen und ggfs. auch mit Haft bestraft werden.
Strassen
Ausserhalb des Indus-Tals sollte man mit häufig holprigen Strassen oder Pisten rechnen.
Einreise
Flüge nach Leh erfolgen von Delhi. Auf dem Landweg kann Ladakh via Kaschmir erreicht werden.
Die Flüge von/nach Leh sind Sichtflüge und finden nur bei guter Witterung statt. Bei schlechten Sichtverhältnissen, starken Winden oder heftigem Regen kommt es zu (kurzfristigen) Flugausfällen oder Flugzeitenänderungen. In solchen Fällen versuchen wir die beste Lösung zu finden und passen das Programm entsprechend an. Ausreichende Transferzeiten zwischen den internationalen Flügen sind zwingend erforderlich.
Geschichte
Ladakh war als eigenständiges, buddhistisches Königreich in der Vergangenheit einigen Angriffen der umliegenden Länder ausgesetzt. Vor allem Tibet versuchte immer wieder das Land zu erobern. Durch einen Bund mit dem nordindischen Mogulreich konnte Ende des 17. Jahrhunderts die Selbstständigkeit bis ins 19. Jahrhundert hinein gesichert werden. Erst die Briten schlossen einen großen Teil Ladakhs schließlich in ihr Empire ein, was dann zur Übernahme in die heutige indische Republik führte. Weitere Teile des damaligen Königreichs gehören heute zu Pakistan und der Volksrepublik China. 1995 wurde der „Ladakh Autonomous Hill Development Council“ (Autonomer Bergentwicklungsrat Ladakh, LAHDC) gegründet, ein erster Schritt auf dem Weg zu wieder größerer Selbstbestimmung.
Wirtschaft
Neben Handel, Tourismus und dem Militär als Arbeitgeber spielen Landwirtschaft und Viehhaltung (meist Yaks, aber auch Kaschmirziegen) nach wie vor die entscheidende Rolle zur Sicherung des Lebensunterhaltes. Terrassenfelder mit raffinierten Bewässerungssystemen ermöglichen den Anbau von Getreide und Gemüse trotz der geringen Niederschlagsmengen. In niederen und geschützten Lagen wachsen Aprikosen-, Apfel- und Walnussbäume.
Völker und Religionen
Die heutigen Ladakhi stammen fast ausschließlich von zwei Volksstämmen ab: den Tibetern und den Darden, einem Volk aus dem heutigen Pakistan. Kulturelle Unterschiede finden sich fast nur noch in der Religionsausübung: etwa 84 % der Bevölkerung in Zentral- und Ostladakh sind Buddhisten, während eine Minderheit von ca. 15% vor allem im Westen dem Shia-Islam angehört. Unter den Buddhisten gehört die Mehrheit dem Mahayana Buddhismus an. Ansonsten sind alle in Tibet vorkommenden Ordensrichtigungen – auch die alte Bön-Religion – in Ladakh repräsentiert.
Der muslimische Glaube hat in dieser Region eine lange, auch stammesgeschichtliche Tradition: sie stammen von den eingewanderten Darden ab.
Weiterhin gibt es eine kleine Minderheit von Hindus und Christen. Der christliche Glaube kam durch die Herrnhuter Missionare aus Sachsen im 19. Jahrhundert nach Leh, die Hindus sind meist Einwanderer aus anderen Teilen Indiens.
historische Sehenswürdigkeiten
Klöster sind die Hauptsehenswürdigkeiten des Landes – und davon gibt es so viele wie Dörfer, denn in jedem Dorf steht zumindest eines. Das Dreigestirn der Klöster, die man als Ladakh Reisende/r gesehen haben sollte, sind Thikse (eines der schönsten), Hemis (das reichste) und Alchi (eines der ältesten).
Historisch Interessierte faszinieren die Paläste der ehemaligen Könige, die Ruinenfestungen der Fürsten, Felszeichnungen aus längst vergangenen Zeiten und der Flair der Karawanen der vergangenen Jahrhunderte, der noch heute am Basar von Leh zu spüren ist.
Vegetation
Ladakh’s Pflanzenwelt ist trotz karger und alpiner Bedingungen wunderschön und vielfältig. Besonders entlang der Bäche und auf den Hochebenen findet man eine erstaunliche Anzahl verschiedener Blumen: Anemonen, Astern, Geranien, Disteln, Blaumohn undEdelweiß wachsen hier. Zu den verbreiteten Sträuchern gehören der Sanddorn, der Wachholder und die wilde Rose. Zahlreiche Gräser, Blumen und Pflanzen, darunter Heilpflanzen die in der tibetischen Naturheilkunde Verwendung finden, wachsen in Höhen bis 5000 m ü. NHN. Es gibt zwar in Ladakh kaum Bäume, dafür kommen sie dort, wo sie von der Bevölkerung eingeführt worden sind umso besser zur Geltung: Pappeln, Weiden-, Birken- und Aprikosenbäume zieren die Dörfer und in tieferen Tälern wachsen Apfel-, Maulbeer- und Baumnussbäume.
Tierwelt
Trotz der extremen klimatischen Bedingungen ist Ladakh Lebensraum für viele Säugetiere, darunter das Yak, die Gams, der Steinbock, Wildziegen, Murmeltiere und Blauschafe (Pseudoisnayaur). Das Argali (Ovisammon) ist die größte in freier Natur lebende Schafart und kommt in Ladakh ebenso vor wie die kleinste Schafart, das Steppenschaf (Ovisorientalisvignei), auch Urial genannt.
Wichtigstes Schutzgebiet ist sicherlich der Hemis Nationalpark mit einer Größe von 4100km² und einer Höhe zwischen 3300m und 6000m. Hier leben neben geschätzten 40 Schneeleoparden (Panthera uncia) vor allem Braunbären und Wölfe, die Jagd machen auf die Blauschafe und die rund 300 Ladakh-Wildschafe (Urials). Rotfüchse und die niedlichen Langschwanzmurmeltiere leben im Gebiet des Stok Kangri ebenso die Tibetantilope (Pantholopshodgsonii) und der Rothund (Cuonalpinus). Im Changthang sind ganze Rudel des Tibet-Wildesels (Equuskiang) beheimatet.
Zu den interessanten Vogelarten Ladakh’s gehören das Tibetkönigshuhn (Tetraogallustibetanus), das Himalajakönigshuhn (Tetraogallushimalayensis) und diverse Rebhuhnarten. Das Land ist Heimat der seltenen Schwarzhalskraniche (Grus nigricollis), von Dohlen, Gänsegeier (Gypsfulvus), Raben und Bartgeier (Gypaetusbarbatus), der mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,9 Metern zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt gehört.
Sikkim
Lange Zeit galt Sikkim als einer der unerreichbarsten Orte der Welt, als letztes ‚Shangri-La’. Im Nordosten Indiens an der Südabdachung des Himalaya war es traditionell das bevorzugte Transitland zwischen Indien, Bhutan und Tibet. Es ist bis heute ein Schmelztiegel, in dem sich Geschichte, Tradition, Kultur und Widersprüchlichkeit des gesamten Himalaja auf kleinstem Raum widerspiegeln. Diese Vielfalt mit ihren Brüchen und Widersprüchen, gepaart mit der herzlichen Gastfreundschaft der Sikkimesen lässt jede Reise nach Sikkim zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
Fläche: 7.096 km²
Hauptstadt: Gangtok
Einwohner: ca. 600.577 (2011)
Bevölkerungsdichte: 86 Einwohner pro km²
Politisches System: seit 1975 Unionsterritorium von Indien mit Einkammernparlament
Religionen: Vajrayana-Buddhismus (ca. 29%),Hinduismus (ca. 62%), Schamanismus, Christentum (ca. 10%), Islam (ca. 1,6%) sowie Sikhs und Jains.
BIP/Einw.: US$ 3.8612 (2015), vor allem Landwirtschaft und Tourismus
Erneuerbare Energien: 100%
Alphabetisierungsrate (Erwachsene 15+): 81,4%
Geburtenrate: 1,24 Kinder pro Frau, die niedrigste in ganz Indien
Sprachen: Englisch, Nepali, Bhutia, Lepcha, Lumbu, Gurung, Sherpa, Tamang, Rai, Hindi
höchster Berg: Kanchenjunga 8.598m
Währung: indische Rupie (INR)
Zeitzone: MEZ +4,5 Winterzeit, +3,5 Sommerzeit
Sikkim hat tropische, subtropische, gemäßigte und alpine Regionen. Monsunregen gibt es im Sommer, die Schneegrenze liegt bei etwa 5000m, die Baumgrenze bei 3.700m. Der feuchteste Monat ist der Juli, die kältesten Monate sind Dezember und Januar.
Beste Reise-/Trekkingzeit: März bis Anfang Juni und Mitte September bis Mitte Dezember
Frühling – März bis Anfang Juni
Der Frühling ist die beste Zeit, um Sikkims vielfältige Blumenpracht zu erleben. Dichte Wälder, farbig dank blühender Rhododendron- und Magnolien-Bäume, zieren die Berghänge und betören mit ihrem süßen Duft. Primeln, Orchideen und Bougainvillea haben Hochsaison. Die Landbevölkerung ist mit der Aussaat und dem Weiden beschäftigt.
Sommer – Mitte Juni bis September
Der Monsun beschert Sikkim heftige Niederschläge und hohe Luftfeuchtigkeit bei Temperaturen von 20 bis 30°C. Die terrassierten Reisfelder werden mit Wasser gefüllt und der Reis bildet Wurzeln. Der Norden wird vom Monsun eher verschont und entfaltet jetzt seine farbenprächtige alpine Flora.
Herbst – Oktober bis Mitte Dezember
Dies ist die beste Wanderzeit: Der Monsun ist vorbei, die Täler sind grün, der Himmel tiefblau. Die Bergsicht ist klar und meistens scheint die Sonne. Der Herbst ist Erntezeit und es finden viele farbenfrohe Feste zu religiösen Anlässen statt.
Winter – Dezember bis März
Milde Temperaturen und ein klarer Himmel sind ideale Voraussetzungen für das Wandern in tieferen Höhenlagen. Jetzt werden das sikkimische und das tibetische Neujahr gefeiert; religiöse Tänze und Bogenschießen werden durchgeführt.
Anreise & Einreisebestimmungen
per Flug ex Delhi oder Kalkutta nach Bagdogra. Von dort geht es mit dem Jeep über
den Testa Fluß hinauf nach Sikkim (ca. 4-5 Stunden Fahrt). Auf dem Rückweg nach Bagdogra lohnen ein paar Tage Erholung im Teeparadies von Darjeeling.
Wer im Anschluß an eine Sikkim Reise nach Bhutan weiterreist, fährt in ca. 7-8 Stunden zur Grenzstation von Jaigon/Phuntsholing. Eine Übernachtung im bhutanischen Phuntsholing empfiehlt sich. Hier sind die Hotels in einem wesentlich besseren Zustand als die indischen.
Für Sikkim wird ein indisches Visum benötigt und zusätzlich wird ein ILP (innerline permit für Sikkim), das von der Reiseleitung beim Grenzposten eingeholt wird. Vorab benötigen wir eine Paßkopie, eine Kopie des indischen Visum und ein Paßbild. Am Grenzübergang stempelt der indische Beamte dann die Aufenthaltsgenehmigung ein. Bei einem Aufenthalt von mehr als 15 Tagen kann eine Verlängerung auf bis zu 60 Tagen beantragt werden. Für Trekking und den Besuch von Nordsikkim, Tsomgo Lake und anderen geschützten Regionen sind weitere Bewilligungen nötig, die wir organisieren.
Tourismus in Sikkim
Sikkim begeistert durch seine prächtige Bergwelt, sein tibetisch-buddhistisches Kulturerbe und seine archaischen Landschaften. Es ist ein Land mit einer Fülle von Möglichkeiten: egal ob Sie sich für fremde Kulturen, für Buddhismus, Botanik, Ornithologie, natürliche Heilkräfte, Tee, Bergsteigen interessieren oder nur das Erlebnis Himalaya suchen.
Die Vorstellung nahe den Götterbergen zu sein, die herzlichen Begegnungen mit den Menschen, die Ruhe und Schönheit der Natur lassen den eigenen Alltag rasch vergessen.
Sikkim ist nach wie vor ein Geheimtipp, viel weniger überlaufen als Nepal und ohne die Tourismusgebühr im Nachbarland Bhutan. Seit wenigen Jahren erst fördert die indische Regierung den Tourismus in Sikkim und tut dies auf erstaunlich nachhaltige, ökologisch und menschlich optimierte Weise. Sie scheint die Wichtigkeit des Erhalts seiner ursprünglichen Umgebung für einen langfristigen Erfolg erkannt zu haben.
Unterkünfte
Hotels
In größeren Ortschaften gibt es einige gute Hotels und Lodges, ansonsten sind die Unterkünft in Sikkim einfach aber sauber. Alle Hotels/Lodges verfügen über ein eigenes Badezimmer mit Warmwasser und westlicher Toilette.
Homestays – Hausgast sein in Sikkim
Möchten Sie sich bewußt abseits der touristischen Regionen aufhalten, mit andersartigen Sitten und Gebräuchen und mit der ländlichen Bevölkerung in Kontakt kommen? Ungewohntes eher als Geschenk oder als Herausforderung betrachten? Die Herzlichkeit und Bescheidenheit der Himalayabewohner, die Stille und Schönheit der Natur erleben? Eine kurze Zeit aus dem eigenen Alltag heraustreten?
Dann sollten Sie Hausgast werden und in den traditionellen, einfachen Häusern der Sikkimesen einkehren.
Grundsätzlich beziehen Sie ein eigenes Zimmer, das einfach und sauber ist und in das Sie sich jederzeit zurückziehen können. Obwohl sauber und bequem, mag sich der ein oder andere im eigenen Leinenschlafsack wohler fühlen.
Das Badezimmer mit Warmwasser und westlichem WC entsprechen nicht dem Stand Mitteleuropas, sind aber sauber und bieten Privatsphäre. Homestays in abgelegenen Regionen bieten manchmal Toilettenhäuschen unweit vom Haus. Badezimmer haben keine Duschen, bieten nur Eimer & Becher-System.
Während Ihres Homestay-Aufenthaltes bewirtet Sie die Hausfrau mit heimischen, frischen Produkten und einer gesunden traditionellen Kost – ein ungewohntes, aber kulinarisches Erlebnis, das in der Küche am traditionellen Lehmofen eingenommen wird.
Shakti Village Houses – für den anspruchsvollen Gast
Diese sog. „Shakti Village Houses“ sind traditionelle Häuser mit spektakulärer Aussicht, die Ihnen exklusiv zur Verfügung stehen. Sie sind für den anspruchsvollen Individualisten, der modernen Komfort nicht missen möchte, aber auch das Echte und Unverfälschte abseits der Touristenpfade sucht.
Jedes Dorfhaus kann bis zu 6 Personen beherbergen, alle Zimmer verfügen über ein eigenes, modernes Badezimmer mit westlichem Standard. Alle Mahlzeiten werden von Ihrem privaten Koch nach Landesart und immer frisch zubereitet. Außerdem gehört zu der Unterkunft ein gemütliches Wohnzimmer, eine Bibliothek mit Büchern und Spielen sowie eine große Terrasse mit Korbmöbeln und Feuerstelle.
Essen & Trinken
Auf den terrassierten Feldern Sikkims werden auf einfachste Weise, nur von Hand oder mit Unterstützung durch von Ochsen gezogene Holzpflüge, vor allem Reis, Mais, Kartoffeln und Hirse angebaut. Des Weiteren finden sich Anpflanzungen von verschiedenen Sorten Tees und Gewürzen. Die in den subtropischen Regionen wachsenden Mandarinen, Äpfel, Papaya und Bananen tragen zur Früchtevielfalt von Sikkim bei; schwarzer Kardamom, Tee, Mandarinen und Ingwer gehören zu den Hauptexportgütern. Reis und Dhal, die Suppe aus Hülsenfrüchten, sind Grundnahrungsmittel der Bevölkerung. Außerdem sind tibetische (Reis)Nudel-Gerichte, Fleischtäschchen (Momos) sowie die weitergehende indische und chinesische Küche inzwischen überall verbreitet. Eine Besonderheit der sikkimischen Küche sind historische und äußerst schmackhafte Gerichte aus Brennnesseln, fermentiertem Blattgemüse und Lilien, die Sie sich während einer Rundreise durch Sikkim keinesfalls entgehen lassen sollten.
Straßen
Alles ist bergig und holprig, damit auch das Vorwärtskommen verlangsamt. Es gibt keine Verkehrszeichen oder Schilder mit Geschwindigkeitshinweisen. Man kann ohnehin nicht schneller als 25 km/h fahren, denn der Straßenzustand ist nicht mit Europa zu vergleichen. In abgelegenen Regionen können die schlechten Straßen anstrengend werden. Aber in Sikkim ist man ist ohnehin besser zu Fuß unterwegs.
Geschichte
Die ältesten Bewohner des heutigen SIkkims sind die Lepcha, die im 8.Jahrhundert wohl hier siedelten. Ihre Vorstellung nach stammen sie aus dem Berg Kangchendzönga (8.543m), Heimat ihrer Schutzgottheit. Später kamen die Bhutia aus Osttibet ins Land. Der erste Herrscher aus der Chogyal-Dynastie regierte von 1642 bis 1670 und wurde von tibetischen Lamas in sein Amt eingesetzt. Er reorgnisierte die Verwaltung des Landes, teilte es in 12 dzongs (Bezirke) ein. Sein Nachfolger verlegt die Hauptstadt von Yuksom nach Rabdentse.
Mitte des 18.Jhd. überfiel Nepal das Land, wodurch es für mehr als 40 Jahre unter dessen Einfluß blieb. Mehr als 180.000 ethnische Nepali siedelten darauf im Land was Sikkim zu dem Entschluß führte bei der Britischen Ostindien-Kompanie um Unterstützung gegen Nepal zu ersuchen. Mit dem Ende des Gurka-Krieges mußte Nepal territoriale Zugeständnisse machen und formell die Unabhängigkeit Sikkims anerkennen.
1861 wurde Sikkim mit dem Vertrag von Tumlong ein britisches Protektorat und 1953 unter indische Verwaltung gestellt. 1975 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen nepalesischen Hindus und den Chogyal. Die indische Armee stellte daraufhin den König unter Hausarrest und es wurde ein Referendum über die Fortsetzung der Monarchie abgehalten. Die Mehrheit war angeblich für deren Abschaffung. Das neue Parlament von Sikkim unterbreitete einen Gesetzesentwurf, daß Sikkim ein indischer Bundesstaat werden sollte. So wurde Sikkim dann als 22.Bundessstaat der indischen Republik zugefügt.
Diese zwar rein politische, in ihrer korrekten Abwicklung jedoch äußerst umstrittene und von China bis 2003 nicht akzeptierte Übernahme ist der letzte große Machtwechsel der Bevölkerung von Sikkim. Die Öffnung des Nathu La – Passes über den Himalaja bedeutete im Jahr 2006 die erste Grenzöffnung zwischen Indien und China und war Anstoß für eine Öffnung des Landes auch für westliche Reisende.
Wirtschaft
Das wichtigste Standbein der Wirtschaft Sikkims ist die Landwirtschaft und zunehmend auch der Tourismus. Seit Dezember 2015 wird ausschließlich Öko-Landbau betrieben, mehr als 76.000 Hektar Land werden von rund 66.000 Bauern nachhaltig bewirtschaftet. Man setzt auf Wurmkompostierung, Gentechnik, Pestizide und Chemiedünger interessiert hier keinen Bauern und ist auch seit 2016 per Gesetz verboten. Der einzige große landwirtschaftliche Betrieb, die staatlichen Temi-Teegärten, tragen sogar das Fairtrade-Siegel. 2018 wurde Sikkim für die Agrarwende zu „100% Bio“ mit dem Future Policy Award ausgezeichnet.
Tee und Kardamom werden exportiert. Doch um biologische Erzeugnisse weiter zu fördern, darf kein konventionelles Gemüse und Obst nach Sikkim eingeführt werden.
Die Energieversorgung erfolgt zu 100% aus erneuerbaren Energien. Überschüssiger Strom aus Wasserkraft und Solaranlagen wird exportiert und trägt maßgeblich zum Staatshaushalt bei.
Das Vermeiden von Müll und Recycling sind in Sikkim beinahe Staatsziele. 1998 wurden Plastiktüten verboten. Jetzt gehen die Sikkimesen wieder mit selbstgenähten Taschen zum EInkaufen, Lebensmittel werden in große Blätter oder Papier eingewickelt. Denn hohe Strafen und der Entzug von Verkaufslizenzen haben die Händler schnell zum Umdenken veranlaßt. In den Schulen werden die Kinder zudem über die Schäden, die Plastik in der Umwelt anrichten kann, aufgeklärt.
Seit 2016 wurde das Verbot von Plastik auf Plastikwasserflaschen, Einweggeschirr, Styroporbehältnisse für Essen, Plastikstrohhalme etc ausgeweitet. Stattdessen werden wiederverwendbare Wasserflaschen benutzt, es gibt staatliche Wasserausgabestellen mit sauberem Wasser und auch Touristen sind aufgefordert, kein Plastik ins Land zu bringen.
Der Erfolg für Bio ist auch dem Respekt der Bevölkerung gegenüber dem Gesetz geschuldet. Die Lepcha und Bhutia bringen der Natur ohnehin großen Respekt entgegen, denn für sie ist jeder Wald, jeder See und Himalayagipfel heilig.
Völker und Religionen
Im Alltag der Menschen spielt der Buddhismus eine wichtige Rolle, zugleich bleibt bei den Volksgruppen der Bhutia und Lepcha der animistische Glaube lebendig. Schamanen werden immer noch zu Rate gezogen. Besonderen Respekt zollen aber alle Bewohner dem Kanchenjunga „Schlafender Buddha“, Sitz der Schutzgottheit von Sikkim und mit 8.586m der 3.höchste Berg der Welt.
Sehenswürdigkeiten
Während der Norden mit seinen schneebedeckten Berggipfeln wild und abgeschieden ist, dominieren im Westen, Süden und Osten kleine hinduistische Tempel und buddhistische Klöster aus tibetischem Erbe.
Highlights Süd & West-Sikkim: Kraftort Tashiding, Temi Teegarten, Village Walks in der Region Rinchenpong, Kangchenjonga Nationalpark, Kloster Pemayangtse, Wunschsee Khecheopalri See, Bergdorf Yuksum, Rhododendron Sanctuary, Sanga Choeling, Rabdentse; Bhutia & Lepcha Kultur, Nyingma-, Kagyu- und Bön-Buddhismus
Highlights Ost-Sikkim: Hauptstadt Gangtok, Tsongmo See, Kloster- und Tempelbesuche (Rumtek, Enchey), Terrassenlandschaften, einfache Wanderungen, Lepcha-Kultur, verschiedene Vegetationsstufen von subtropisch bis alpin
Highlights Nord-Sikkim: wilde Bergwelt, einzigartige Vegetation, Wandern im Hochtal Yumthang, Einblick in die Gemeinschaft der Lachungpa, Lachenpa und Yakhirten
Flora & Fauna
Dichter Rhododendron, terrassierte Reisfelder und subtropische Wälder reich an Orchideen dominieren das kleine Reich im Himalaya. Über 500 Baumarten bilden die Misch- und Nadelwälder der subtropischen und gemäßigten Zonen, ergänzt um Bambus, der hier ebenfalls baumhoch wächst und Farne, die die Böden der Wälder bedecken. Je nach Jahreszeit leuchten ganze Berghänge von den roten, rosafarbenen und gelben Blüten der Magnolien und Rhododendren, funkeln die Blüten der wilden Orchideen durch das Geäst der Bäume. Orchideensorten wie Cymbidiums, Vandas, Cattlelyas, Dendrobiums, Hooheriana, Farmeri etc. wachsen hier, auch verschiedene Aronstab-Arten, Azaleen, der Scheinmohn (Meconopsis) oder der blaue Lerchensporn (Corydalis cashmeriana) und mehr als 60 Primelarten, von denen einige endemisch sind.
Das Wissen über mehr als 600 bekannte Heilpflanzen ist unter ländlichen Bevölkerung weit verbreitet, von denen immer mehr Auszüge und Wirkstoffe Einzug auch in unsere westliche Medizin halten.
Die Vielfalt der Tierarten in Sikkim ist ebenso groß wie die der Pflanzen. In den Hochlagen lebt der Schneeleopard, verschiedene Schaf- und Ziegenarten und Yaks mit ihren Hirten. Der Rote Panda, Dschungelkatzen, der Schwarzbär und der Schakal gehören zu den größeren Säugetieren in den niedrigeren Lagen und Wäldern. Ohr und Auge erfreuen mehr als 500 Vogelarten wie die chinesischen Nachtigallen, Damadrosseln, Nektarvögel, Rußbülbül, Silberohr-Sonnenvögel, Gänsesäger, Schlangenhalsvögel und viele, viele mehr. In den subtropischen Niederungen flattern über 400 Schmetterlingsarten und erfreuen Ohr und Augen.
Der Kanchengdzonga-Nationalpark mit einem Schutzgebiet von 850 km² rund um den namensgebenden heiligen Berg ist der einzige Park der Welt, der gleichzeitig UNESCO-Biosphärenreservat und UNESCO-Weltkulturerbe ist. Gebiete im Norden des Landes sind der Nutzung und sogar dem Betreten der hier lebenen Ureinwohner vorbehalten. Auch das trägt zum Erhalt der Artenvielfalt und zu ihrem Schutz bei. Ausländern ist er nur nach Einholung einer Sondergenehmigung gestatttet diese Gebiete zu bereisen. Eine Vielzahl von kleinen Naturreservaten beschützt landesweit bestimmte Populationen und Hotspots der Botanik.
Beeindruckend sind auch die strengen Regeln, die den Tieren und der Umwelt zugutekommen. So darf in Sikkim weder gejagt noch gefischt werden. Auch das Fällen von Bäumen ist verboten. Als Strafe für einen gefällten Baum muss der Täter zehn neue pflanzen. Einmal im Jahr wird mit dem Projekt «10 Minuten für Mutter Erde» das ganze Land mobilisiert. Dann pflanzt quasi die ganze Nation Bäume.