Fläche: 38.394 km²
Bevölkerung 2022: 782.000
Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner pro km²
Lebenserwartung bei Geburt: 73,8 Frauen; 70,1 Männer
Politisches System: konstitutionelle Monarchie
Staatsreligion: Tantrischer Mahayana Buddhismus
Staatsoberhaupt: König (Druk Gyalpo) Jigme Khesar Namgyel Wangchuck
Regierungschef: Ministerpräsident Lotay Tshering
Geistlicher Führer: Je Khenpo Trulku Jigme Choedra
BIP/Einw. 2022: 3.478 US$
BIP insgesamt 2022: 2,642 Mrd. US$
Inflationsrate 2022: +5,6%
Erwerbstätige: in Land-und Forstwirtschaft: 54,6%, im produzierenden Gewerbe: 11,1%, im Dienstleistungssektor: 34,3%
Erwerbslosenquote allgemein: 3,6%, Jugenderwerbslosigkeit (15-24 Jahre): 14,7%
Handelspartner (2012): Warenexporte Warenimporte
Indien 93,7% 78,8%
BRD 0,1% 0,4%
Kohlendioxidemission: 2,3t pro Einw. (BRD 8,1t pro Einw.)
Erneuerbare Energien: 87,4% des Endenenergieverbrauchs
Alphabetisierungsrate (Erwachsene 15+): 70,9%
Nationalsprache: Dzongkha
Währung: Ngultrum (Nu., BTN)
Nationaltier: Takin
Nationalblume: Blaumohn
Nationalbaum: Himalaya Zypresse
Nationalvogel: Kolkrabe
Nationalsport: Bogenschießen
Zeitzone: MEZ +5 Winterzeit, +4 Sommerzeit
Die Termine der Klosterfeste werden nach dem buddhistischen Kalender (Mondkalender) festgelegt. Es kann aber immer wieder vorkommen, daß Festivaldaten kurzfristig geändert oder gar abgesagt werden und ein geplanter Besuch darum nicht stattfinden kann.
Flüge nach Bhutan
Bhutan besitzt nur einen internationalen Flughafen: Paro. Dieser wird von den beiden staatlichen Fluggesellschaften Druk Air und Bhutan Airlines angeflogen, Fremd-Carrier sind nicht zugelassen
Drukair bedient folgende Destinationen:
Bangladesch
- Dhaka (DAC)
Indien
- Bagdogra (IXB)
- Delhi (DEL)
- Kalkutta (CCU)
- Guwahati (GAU)
Nepal
- Kathmandu (KTM)
Thailand
- Bangkok (BKK)
Singapur
- Singapur (SIN) via Guwahati
Bhutan Airlines ist eine private Fluggesellschaft mit den Destinationen Delhi, Bangkok, Kalkutta und Kathmandu
Bei internationalen Langstreckenflüge ist vor dem Weiterflug nach Bhutan i.d.R. eine Zwischenübernachtung erforderlich, auch das Gepäck kann nicht bis Paro durchgecheckt werden. Mit (kurzfristigen) Flugzeitenänderungen, Verspätungen oder gar Flugausfällen sollte man immer rechnen, da alle Flüge nach/ex Paro auf Sicht erfolgen.
Inlandsflüge (ATR Maschinen mit ca. 40 Sitzen)
- Bumthang (BUT), Yongphula (YON)
- Gelephu (GLU) im Süden des Landes wird derzeit nicht angeflogen
Bei schlechter Sicht, Regen und kräftigen Winden etc. kann es zu Flugausfällen kommen. In solchen Fällen versuchen wir die beste Lösung zu finden und passen das Programm entsprechend an.
Royal Bhutan Helicopter Services bietet Panoramaflüge (von 30 Minuten bis zu 3 Stunden) sowie Passagiertransporte zwischen den Tälern an. Vorrangig werden Hubschrauber jedoch für Frachttransport, medizinische Notfälle, bei Feuerbekämpfung etc eingesetzt. Flugkosten nennen wir gerne auf Anfrage.Ein- und Ausreise auf dem Landweg
- Phuentsholing: Südwesten / Sikkim Region
- Samdrup Jongkhar: Südosten, Assam-Region
- Gelephu: Süden, Region Manas Nationalpark
Die Ein- und Ausreise auf dem Landweg ist derzeit nur über Phuentsholing möglich. Die Grenzübergänge Samdrup Jongkhar und Gelephu sind für westliche Touristen bis auf Weiteres geschlossen.
Straßen
Es gibt ein weites Straßennetz mit einem vergleichsweise niedrigen Verkehrsaufkommen. Wegen der zerklüfteten Bergwelt und den kurvenreichen Straßen kommt man nur langsam vorwärts.
Die Nationalstraße von Westen nach Bumthang wurde in den letzten Jahren ausgebaut und verbreitert. Das macht die Fahrstrecke angenehmer und die Fahrzeiten kürzer. Die Verbindungsstraße, die von Bumthang in den Osten führt, wird zur Zeit ausgebaut. Wegen der Baustellen kann es zu Wartezeiten kommen.
Grundsätzlich ist während und nach der Regenzeit auf allen Streckenabschnitten mit Erdrutschen und Straßenblockierungen/Baustellen zu rechnen. Das kann zu längere Fahrzeiten und ggfs. auch zu Änderungen des Reiseablaufes führen.
Bhutanische Fahrer sind jedoch umsichtige und rücksichtsvolle Fahrer und sehr geduldige Personen.Die schönen Landschaften und Sehenswürdigkeiten am Wegesrand entschädigen für die langen Fahrten, dennoch können die Fahrtage anstrengend sein.
Fahrzeuge
Für Reisen in kleiner Gruppe werden Coaster-Busse eingesetzt, bei Privatreisen sind es kompakte PKWs mit 4 Türen. Die meisten Fahrzeuge werden aus Indien importiert, Standard und Komfort können also nicht mit Fahrzeugen in Europa verglichen werden.
Unterkünfte
In Bhutan finden wir ein erstaunliches Spektrum an Unterkünften vor: von einfachen, traditionellen Homestays über gute Standardhotels und Lodges bis hin zu luxuriösen internationalen wie nationalen 5* Hotels (COMO, AMAN, Gangtey Lodge)
Trekking
In Bhutan gibt einheimische Wanderführer, die Englisch sprechen und eineTrekking-Lizenz besitzen. In abgelegenen und unbekannten Regionen nutzen wir noch lokale Führer oder Einheimische, die in dieser Gegend zu Hause sind und über Detailwissen verfügen.
Klima
Frühling und Herbst sind angenehme Jahreszeiten mit Temperaturen von 20 bis 30°C. Der Sommer ist dem Monsun vorbehalten mit Regen, hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen über 30°C. Aber auch in Bhutan sind die weltweit klimatischen Veränderungen zu spüren, die von den Statistiken und bisherigen Klimabedingungen abweichen.
Reisezeit
Bhutan kann während des ganzen Jahres besucht werden.
Frühling (März – Mai) – Blütezeit
Die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf. Rhododendren, Magnolien, Orchideen und der berühmte blaue Mohn blühen je nach Höhenlage im April/Mai. Die Temperaturen steigen auf angenehme 20°C, in Ost- und Südbhutan sogar auf bis zu 26°C. Die Bergsicht ist eingeschränkt. Gute Reise- und Trekkingsaison.
Monsun (Juni – September) – Monsunzeit
Regenzeit mit starken Niederschlägen. Schönes Wechselspiel aus Sonnenschein und Regen mit Temperaturen bis über 30°. Üppige Vegetation. Es kommt zu Erdrutschen und Straßensperren. Die Wanderwege sind oft rutschig und schlammig. Zecken- und Blutegel treten häufig auf.
Herbst (Oktober – Ende November) – gute Bergsicht
Trockenes Wetter mit warmen Temperaturen im Flachland und angenehmen bis kühlen Temperaturen in den hohen Bergregionen. Die Schwarzhalskraniche treffen Anfang November im Phobjikha Tal und im Bumdeling Nationalpark im Osten ein. Gute Reise- und Trekkingzeit mit oftmals klarer Bergsicht und vielen Klosterfesten (Tshechus). Hochsaison
Winter (Dezember– Februar)
Oftmals klares und stabiles Wetter. In Höhenlagen bis 2000m ist es nicht allzu kalt mit Sonnenschein. Schneefall gibt es meist in Höhenlagen über 3000 bis 4000 Metern. Die Schwarzhalskraniche verlassen Ende Februar Bhutan. Gute Reisezeit für Reisen in den Süden (Zhemgang) und Osten. Kaum Besucher, etliche Klosterfeste (Tshechus).
Die erste Erwähnung des Begriffes «Bruttonationalglück« (BNG) fiel 1979 durch Jigme Singye Wangchuk, den 4.König von Bhutan. Die vier Säulen des BNG sind:
- nachhaltige und gerechte wirtschaftliche Entwicklung
- Bewahrung und Förderung kultureller Werte
- Ökologische Nachhaltigkeit dh Schutz der Natur und Umwelt
- gute Regierungsführung und Gleichheit vor dem Gesetz
Der König wollte damit zum Ausdruck bringen, dass bei der Wirtschaftsentwicklung des Landes nicht das konventionelle westliche Modell, welches Wirtschaftswachstum zum wichtigsten Kriterium politischen Handelns macht, im Zentrum stehen, sondern Rücksicht auf die Natur, auf die einzigartigen kulturellen und religiösen Werte des Landes zu nehmen ist.
Westbhutan – Kultur & Wellness
Der Westen Bhutans umfasst die Distrikte Paro, Thimphu, Haa, Wangdue Phodrang, Punakha, Phobjikha und Gasa. Die Menschen dieser Region werden als Ngalop oder Ngalongpa bezeichnet. Westbhutan verfügt über eine gute touristische Infrastruktur mit guten Straßen, einer Vielzahl an unterschiedlichen Unterkünften (vom Homestay bis zum Luxushotel), recht gut erreichbare Sehenswürdigkeiten aber auch abgelegene Orte. Wer gerne das zeitgenössische Leben kennenlernen möchte, der kann dies in der Hauptstadt Thimphu tun.
Die besten hochalpinen Treks wie Snowman Trek, Chomolhari Trek, Lingshi-Laya Trek oder Druk Path Trek. In den Tälern des Westens gibt es schöne Kurztreks, das malerische Haa Tal und die Möglichkeit von einem Tal ins andere zu wandern (Trans Bhutan Trail):
Die wichtigsten kulturellen Sehenswürdigkeiten sind das berühmte Taktsang/Tigernest, die Klöster Cheri, Tango und Phajoding sowie Chime Lhakhang und Punakha Dzong um nur einige Attraktionen zu nennen. Die wichtigsten Festivals sind das Paro Tshechu, Punakha Tshechu, das Gangtey Black Crane Festival und das Mountain Festival in Laya.
Highlights: Taktsang, Kyichu Lhakhang, Klöster, Tempel, Punakha Dzong, Phobjikha Tal, Schwarzhalskraniche, Rafting, Kochkurs, urbanes Leben, Choki Traditional Art School, Trekken in alpinen Regionen, Wellness & Spa
Unterkünfte: Farm- und Homestay, Mittelklasse Hotel, Boutique- und Luxushotel
Reisezeit: ganzjährig
Zentralbhutan – das spirituelle Zentrum
Zu dieser Region gehören die Täler von Bumthang und die Region um das historisch bedeutsame Trongsa. Bumthang wird wegen seiner Klöster und Tempel als das spirituelle Zentrum des Landes bezeichnet. Bedeutende Lehrmeister und Heilige wirkten hier, unterwarfen Dämonen und fanden „Termas“, verborgene, heilige Texte und Reliquien. Die vielen Klöster, Medtitationshöhlen und Tempel sind Zeugnis der Bedeutung des Buddhismus in dieser Region.
Die Seitentäler von Bumthang bieten wunderbare Möglichkeiten das ländliche Leben kennenzulernen. Beim Mittagessen auf dem Bauernhof können Sie traditionelle Gerichte wie Ema Datsi (Chili mit Käse), Buchweizennudeln (puta) und Buchweizenfladen (kuli) probieren. Darüber hinaus bietet diese Region malerische Tageswanderungen und Kurztreks. Die Landschaft mit ihrer vielfältigen Flora und Fauna ist einmalig.
Highlights: Jampay & Kurje Lhakhang, Kloster Tharpaling, Tamshing Lhakhang, Tang und Ura, ländliche Festivals, Meditation, Alltagsbuddhismus, Textilworkshop, Yathra Weberei, Pilze (August) wie boletus reticuloceps
Home-Farmstays in den Tälern von Bumthang, Dorferlebnis, traditionelle Küche
Reisezeit: ganzjährig außer Monsunzeit; Inlandsflug empfehlenswert
Ostbhutan – wild und unentdeckt
Zu Ostbhutan gehören Mongar, Lhuentse, Trashigang, Trashiyangtse, Pemagatshel und Samdrup Jongkhar an der Grenze zu Assam. Der Osten ist touristisch viel weniger erschlossen als West- und Zentralbhutan. Es gibt keine touristische Infrastruktur, die Unterkünfte beschränken sich meist auf Homestays, Hotels sind nur vereinzelt zu finden und bieten nicht den Komfort von Westbhutan.
Das macht die Region zu einem ganz besonderen und einzigartigen Reiseerlebnis. Wer authentisches Leben in ländlicher Region, tiefer in Alltagskultur und die echte Gastfreundschaft erleben möchte, der ist von Ostbhutan beeindruckt. Dafür muß man auf Komfort verzichten und nichts gegen holprige Straßen haben. Charakteristisch für den Osten sind steile Täler mit teilweise schroffen Felsformationen (Lhuentse). Typisch sind auch Streudörfer mit Reis- und Maisterrassen.
In den Hochtälern von Merak und Sakteng leben die Brokpa. Sie kleiden sich ganz anders als die Bhutaner, sprechen einen eigenen Dialekt und ziehen mit ihren Yaks über die Hochweiden. Nur im Winter kommen sie in die wärmeren Regionen und treiben Tauschhandel.
In Ostbhutan ist das traditionelle Handwerk wie Töpfern, Bambusflechten, Drechseln, Holzschnitzen und die Webkunst (Kishutara, Rohseide und Baumwolle) beheimatet. Die landwirtschaftlichen Produkte umfassen Reis, Mais, Hirse und allerei Gemüse sowie Früchte das ganze Jahr hindurch (Mangos, Mandarinen, Guave und Papayas).
Highlights: authentische Landleben, versteckte Tempel und heilige Orte, abgelegene Dörfer, Homestays & echte Gastfreundschaft, Kishutara Textilien, Seidenweberei, Töpferei, Yaknomaden, Schwarzhalskraniche im Bumdeling Nature Reserve, Festivals
Reisezeit: ganzjährig, angenehm in den Wintermonaten, wo viele Festivals und Zeremonie stattfinden; im Monsun können ländliche Regionen schwer erreichbar sein
Südbhutan – Biodiversität & Tierwelt
Zu Südbhutan zählt man Chukha, Dagana, Tsirang, Zhemgang, Sarpang und Gelephu. Diese Regionen besucht man wegen ihrer besonderen Kultur, der unberührten Natur und wegen seiner traditionellen Handwerkskunst wie die Nesselweberei in Langthel und das Bambusflechten in Bjoka. Ein Geheimtipp für Abenteurer ist der Monpa Trek, der Einblicke in das Leben der Monpa, der „Indigenen“ Bhutans vermittelt. Sie haben eine eigene Sprache und ein unglaubliches Wissen um die Wirkung lokaler Heilpflanzen. Auch für Forstinteressierte, Orchideenliebhaber und Vogelkundler sind diese Regionen ein Paradies!
Im Winter ist dieses Gebiet am Besten zu bereisen. Abenteuerlust und Pioniergeist sind Voraussetzung.
Außerhalb der Monsunzeit lohnt der selten begangene Dagala Trek zu malerischen Bergseen auf 4.000m Höhe. In der touristisch noch unerschlossenen Region Tsirang gibt es Trekking mit Homestay für all jene, die sich für Flora, Fauna und die Kultur der Lotshampa interessieren. Für Forstinteressierte und Botaniker sind diese Gebiete ein Highlight!
Highlights: Einblick in Kultur & Sitten der Monpa und Lhotshampa, Orchideen-SIchtungen, subtropische Flora & Fauna im Royal Manas Nationalpark, Vogelbeobachtungen, Wandern
Reisezeit: Winter, Frühjahr und Herbst mit angenehmen Temperaturen; im Sommer ist es heiß und schwül
Reiseführer
Bhutan ist keine Reisedestination mit vielen westlichen Touristen, deshalb ist die Auswahl an Reiseführern in deutscher Sprache aus eher bescheiden. Informativ sind nachstehende Reiseführer:
Bhutan. Francoise Pommaret
Bhutan: Unterwegs im Himalaya-Königreich. Andreas von Heßberg, Trescher Verlag
Fachbuch zu Textilien in englischer Sprache
Fabric of Life – Textile Arts in Bhutan. Karin Altmann
Fachbuch zur Kulinarik in englischer Sprache
Chilli and Cheese – Food and Society in Bhutan. Kunzang Choden