Bhutan

Fläche: 38.394 km²
Bevölkerung 2022: 782.000
Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner pro km²
Lebenserwartung bei Geburt: 73,8 Frauen; 70,1 Männer
Politisches System: konstitutionelle Monarchie
Staatsreligion: Tantrischer Mahayana Buddhismus
Staatsoberhaupt: König (Druk Gyalpo) Jigme Khesar Namgyel Wangchuck
Regierungschef: Ministerpräsident Lotay Tshering
Geistlicher Führer: Je Khenpo Trulku Jigme   Choedra

BIP/Einw. 2022: 3.478 US$
BIP insgesamt 2022: 2,642 Mrd. US$
Inflationsrate 2022: +5,6%
Erwerbstätige: in Land-und Forstwirtschaft: 54,6%, im produzierenden Gewerbe: 11,1%, im Dienstleistungssektor: 34,3%
Erwerbslosenquote allgemein: 3,6%, Jugenderwerbslosigkeit (15-24 Jahre): 14,7%
Handelspartner (2012) Warenexporte: Indien 93,7%, Deutschland 0,1% / Warenimporte: Indien 78,8%, Deutschland 0,4%

Kohlendioxidemission: 2,3t pro Einw. (BRD 8,1t pro Einw.)
Erneuerbare Energien: 87,4% des Endenenergieverbrauchs

Alphabetisierungsrate (Erwachsene 15+): 70,9%
Nationalsprache: Dzongkha
Währung: Ngultrum (Nu., BTN)
Nationaltier: Takin
Nationalblume: Blaumohn
Nationalbaum: Himalaya Zypresse
Nationalvogel: Kolkrabe
Nationalsport: Bogenschießen
Zeitzone: MEZ +5 Winterzeit, +4 Sommerzeit

Die Termine der Klosterfeste werden nach dem buddhistischen Kalender (Mondkalender) festgelegt. Es kann aber immer wieder vorkommen, daß Festivaldaten kurzfristig geändert oder gar abgesagt werden und ein geplanter Besuch darum nicht stattfinden kann.

BHUTAN Festivaltermine 2024

Flüge nach Bhutan
Bhutan besitzt nur einen internationalen Flughafen: Paro. Dieser wird von den beiden staatlichen Fluggesellschaften Druk Air und Bhutan Airlines angeflogen, Fremd-Carrier sind nicht zugelassen

 Drukair bedient folgende Destinationen:

Indien

  • Bagdogra (IXB)
  • Delhi (DEL)
  • Kalkutta (CCU)
  • Guwahati (GAU)

Nepal

  • Kathmandu (KTM)

Thailand

  • Bangkok (BKK)

Singapur

  • Singapur (SIN) via Guwahati

Bhutan Airlines ist eine private Fluggesellschaft mit den Destinationen Delhi, Bangkok, Kalkutta und Kathmandu

Bei internationalen Langstreckenflügen ist vor dem Weiterflug nach Bhutan i.d.R. eine Zwischenübernachtung erforderlich, auch das Gepäck kann nicht bis Paro durchgecheckt werden. Mit (kurzfristigen) Flugzeitenänderungen, Verspätungen oder gar Flugausfällen sollte man immer rechnen, da alle Flüge nach/ex Paro auf Sicht erfolgen.

Inlandsflüge (ATR Maschinen mit ca. 40 Sitzen)

  • Bumthang (BUT), Yongphula (YON)
  • Gelephu (GLU) im Süden des Landes wird derzeit nicht angeflogen

Bei schlechter Sicht, Regen und kräftigen Winden etc. kann es zu Flugausfällen kommen. In solchen Fällen versuchen wir die beste Lösung zu finden und passen das Programm entsprechend an.

Royal Bhutan Helicopter Services bietet Panoramaflüge (von 30 Minuten bis zu 3  Stunden) sowie Passagiertransporte zwischen den Tälern an. Vorrangig werden Hubschrauber jedoch für Frachttransport, medizinische Notfälle, bei Feuerbekämpfung etc eingesetzt. Flugkosten nennen wir gerne auf Anfrage.

Ein- und Ausreise auf dem Landweg

  • Phuentsholing: Südwesten / Sikkim Region
  • Samdrup Jongkhar: Südosten, Assam-Region

Straßen
Es gibt ein weites Straßennetz mit einem vergleichsweise niedrigen Verkehrsaufkommen. Wegen der zerklüfteten Bergwelt und den kurvenreichen Straßen kommt man nur langsam vorwärts.

Die Nationalstraße von Westen nach Bumthang wurde in den letzten Jahren ausgebaut und verbreitert. Das macht die Fahrstrecke angenehmer und die Fahrzeiten kürzer. Die Verbindungsstraße, die von Bumthang in den Osten führt, wird zur Zeit ausgebaut. Wegen der Baustellen kann es zu Wartezeiten kommen.

Grundsätzlich ist während und nach der Regenzeit auf allen Streckenabschnitten mit Erdrutschen und Straßenblockierungen/Baustellen zu rechnen. Das kann zu längere Fahrzeiten und ggfs. auch zu Änderungen des Reiseablaufes führen.

Bhutanische Fahrer sind jedoch umsichtige und rücksichtsvolle Fahrer und sehr geduldige Personen.Die schönen Landschaften und Sehenswürdigkeiten am Wegesrand entschädigen für die langen Fahrten, dennoch können die Fahrtage anstrengend sein.

Fahrzeuge
Für Reisen in kleiner Gruppe werden Coaster-Busse eingesetzt, bei Privatreisen sind es kompakte PKWs mit 4 Türen. Die meisten Fahrzeuge werden aus Indien importiert, Standard und Komfort können also nicht mit Fahrzeugen in Europa verglichen werden.

Unterkünfte
In Bhutan finden wir ein erstaunliches Spektrum an Unterkünften vor: von einfachen, traditionellen Homestays über gute Standardhotels und Lodges bis hin zu luxuriösen internationalen wie nationalen 5* Hotels (COMO, AMAN, Gangtey Lodge)

Trekking
In Bhutan gibt einheimische Wanderführer, die Englisch sprechen und eineTrekking-Lizenz besitzen. In abgelegenen und unbekannten Regionen nutzen wir noch lokale Führer oder Einheimische, die in dieser Gegend zu Hause sind und über Detailwissen verfügen.

Frühling und Herbst sind angenehme Jahreszeiten mit Temperaturen von 20 bis 30°C. Der Sommer ist dem Monsun vorbehalten mit Regen, hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen über 30°C. Aber auch in Bhutan sind die weltweit klimatischen Veränderungen zu spüren, die von den Statistiken und bisherigen Klimabedingungen abweichen.

Frühling (März – Mai) – Blütezeit
Die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf. Rhododendren, Magnolien, Orchideen und der berühmte blaue Mohn blühen je nach Höhenlage im April/Mai. Die Temperaturen steigen auf angenehme 20°C, in Ost- und Südbhutan sogar auf bis zu 26°C. Die Bergsicht ist eingeschränkt. Gute Reise- und Trekkingsaison.

Monsun (Juni – September) – Monsunzeit
Regenzeit mit starken Niederschlägen. Schönes Wechselspiel aus Sonnenschein und Regen mit Temperaturen bis über 30°. Üppige Vegetation. Es kommt zu Erdrutschen und Straßensperren. Die Wanderwege sind oft rutschig und schlammig. Zecken- und Blutegel treten häufig auf.

Herbst (Oktober – Ende November) – gute Bergsicht
Trockenes Wetter mit warmen Temperaturen im Flachland und angenehmen bis kühlen Temperaturen in den hohen Bergregionen. Die Schwarzhalskraniche treffen Anfang November im Phobjikha Tal und im Bumdeling Nationalpark im Osten ein. Gute Reise- und Trekkingzeit mit oftmals klarer Bergsicht und vielen Klosterfesten (Tshechus). Hochsaison

Winter (Dezember– Februar)
Oftmals klares und stabiles Wetter. In Höhenlagen bis 2000m ist es nicht allzu kalt mit Sonnenschein. Schneefall gibt es meist in Höhenlagen über 3000 bis 4000 Metern. Die Schwarzhalskraniche verlassen Ende Februar Bhutan. Gute Reisezeit für Reisen in den Süden (Zhemgang) und Osten. Kaum Besucher, etliche Klosterfeste (Tshechus).

Bereits aus dem Rechtskodex von 1629, der als eine Art Verfassung des mittelalterlichen Bhutans angesehen wird, stammt das Zitat: „if the government cannot create happiness for its people. then there is no purpose for the government to exist.“
Die erste Erwähnung des Begriffes «Bruttonationalglück« (BNG) fiel 1979 durch Jigme Singye Wangchuk, den 4.König von Bhutan. Die vier Säulen des BNG sind:

  • nachhaltige und gerechte wirtschaftliche Entwicklung
  • Bewahrung und Förderung kultureller Werte
  • Ökologische Nachhaltigkeit dh Schutz der Natur und Umwelt 
  • gute Regierungsführung und Gleichheit vor dem Gesetz

Der König wollte damit zum Ausdruck bringen, dass bei der Wirtschaftsentwicklung des Landes nicht das konventionelle westliche Modell, welches Wirtschaftswachstum zum wichtigsten Kriterium politischen Handelns macht, im Zentrum stehen, sondern Rücksicht auf die Natur, auf die einzigartigen kulturellen und religiösen Werte des Landes zu nehmen ist.

Das kleine Königreich wird grob in West-, Zentral-, Ost- und Südbhutan eingeteilt.

Westbhutan – Kultur  & Wellness

Der Westen Bhutans umfasst die Distrikte Paro, Thimphu, Haa, Wangdue Phodrang, Punakha, Phobjikha und Gasa. Die Menschen dieser Region werden als Ngalop oder Ngalongpa bezeichnet. Westbhutan verfügt über eine gute touristische Infrastruktur mit guten Straßen, einer Vielzahl an unterschiedlichen Unterkünften (vom Homestay bis zum Luxushotel), recht gut erreichbare Sehenswürdigkeiten aber auch abgelegene Orte. Wer gerne das zeitgenössische Leben kennenlernen möchte, der kann dies in der Hauptstadt Thimphu tun.

Die besten hochalpinen Treks wie Snowman Trek, Chomolhari Trek, Lingshi-Laya Trek oder Druk Path Trek. In den Tälern des Westens gibt es schöne Kurztreks, das malerische Haa Tal und die Möglichkeit von einem Tal ins andere zu wandern (Trans Bhutan Trail):

Die wichtigsten kulturellen Sehenswürdigkeiten sind das berühmte Taktsang/Tigernest, die Klöster Cheri, Tango und Phajoding sowie Chime Lhakhang und Punakha Dzong um nur einige Attraktionen zu nennen. Die wichtigsten Festivals sind das Paro Tshechu, Punakha Tshechu, das Gangtey Black Crane Festival und das Mountain Festival in Laya.

Highlights: Taktsang, Kyichu Lhakhang, Klöster, Tempel, Punakha Dzong, Phobjikha Tal, Schwarzhalskraniche, Rafting, Kochkurs, urbanes Leben, Choki Traditional Art School, Trekken in alpinen Regionen, Wellness & Spa
Unterkünfte: Farm- und Homestay, Mittelklasse Hotel, Boutique- und Luxushotel
Reisezeit: ganzjährig

Zentralbhutan – das spirituelle Zentrum

Zu dieser Region gehören die Täler von Bumthang und die Region um das historisch bedeutsame Trongsa. Bumthang wird wegen seiner Klöster und Tempel als das spirituelle Zentrum des Landes bezeichnet. Bedeutende Lehrmeister und Heilige wirkten hier, unterwarfen Dämonen und fanden „Termas“, verborgene, heilige Texte und Reliquien. Die vielen Klöster, Medtitationshöhlen und Tempel sind Zeugnis der Bedeutung des Buddhismus in dieser Region.
Die Seitentäler von Bumthang bieten wunderbare Möglichkeiten das ländliche Leben kennenzulernen. Beim Mittagessen auf dem Bauernhof können Sie traditionelle Gerichte wie Ema Datsi (Chili mit Käse), Buchweizennudeln (puta) und Buchweizenfladen (kuli) probieren. Darüber hinaus bietet diese Region malerische Tageswanderungen und Kurztreks. Die Landschaft mit ihrer vielfältigen Flora und Fauna ist einmalig.

Highlights: Jampay & Kurje Lhakhang, Kloster Tharpaling, Tamshing Lhakhang, Tang und Ura, ländliche Festivals, Meditation, Alltagsbuddhismus, Textilworkshop, Yathra Weberei, Pilze (August) wie boletus reticuloceps
Home-Farmstays in den Tälern von Bumthang, Dorferlebnis, traditionelle Küche
Reisezeit: ganzjährig außer Monsunzeit; Inlandsflug empfehlenswert

Ostbhutan – wild und unentdeckt

Zu Ostbhutan gehören Mongar, Lhuentse, Trashigang, Trashiyangtse, Pemagatshel und Samdrup Jongkhar an der Grenze zu Assam. Der Osten ist touristisch viel weniger erschlossen als West- und Zentralbhutan. Es gibt keine touristische Infrastruktur, die Unterkünfte beschränken sich meist auf Homestays, Hotels sind nur vereinzelt zu finden und bieten nicht den Komfort von Westbhutan.

Das macht die Region zu einem ganz besonderen und einzigartigen Reiseerlebnis. Wer authentisches Leben in ländlicher Region, tiefer in Alltagskultur und die echte Gastfreundschaft erleben möchte, der ist von Ostbhutan beeindruckt. Dafür muß man auf Komfort verzichten und nichts gegen holprige Straßen haben. Charakteristisch für den Osten sind steile Täler mit teilweise schroffen Felsformationen (Lhuentse). Typisch sind auch Streudörfer mit Reis- und Maisterrassen.
In den Hochtälern von Merak und Sakteng leben die Brokpa. Sie kleiden sich ganz anders als die Bhutaner, sprechen einen eigenen Dialekt und ziehen mit ihren Yaks über die Hochweiden. Nur im Winter kommen sie in die wärmeren Regionen und treiben Tauschhandel.
In Ostbhutan ist das traditionelle Handwerk wie Töpfern, Bambusflechten, Drechseln, Holzschnitzen  und die Webkunst (Kishutara, Rohseide und Baumwolle) beheimatet. Die landwirtschaftlichen Produkte umfassen Reis, Mais, Hirse und allerei Gemüse sowie Früchte das ganze Jahr hindurch (Mangos, Mandarinen, Guave und Papayas).

Highlights: authentische Landleben, versteckte Tempel und heilige Orte, abgelegene Dörfer, Homestays & echte Gastfreundschaft, Kishutara Textilien, Seidenweberei, Töpferei, Yaknomaden, Schwarzhalskraniche im Bumdeling Nature Reserve, Festivals
Reisezeit: ganzjährig, angenehm in den Wintermonaten, wo viele Festivals und Zeremonie stattfinden; im Monsun können ländliche Regionen schwer erreichbar sein

Südbhutan – Biodiversität & Tierwelt

Zu Südbhutan zählt man Chukha, Dagana, Tsirang, Zhemgang, Sarpang und Gelephu. Diese Regionen besucht man wegen ihrer besonderen Kultur, der unberührten Natur und wegen seiner traditionellen Handwerkskunst wie die Nesselweberei in Langthel und das Bambusflechten in Bjoka. Ein Geheimtipp für Abenteurer ist der Monpa Trek, der Einblicke in das Leben der Monpa, der „Indigenen“ Bhutans vermittelt. Sie haben eine eigene Sprache und ein unglaubliches Wissen um die Wirkung lokaler Heilpflanzen. Auch für Forstinteressierte, Orchideenliebhaber und Vogelkundler sind diese Regionen ein Paradies!

Im Winter ist dieses Gebiet am Besten zu bereisen. Abenteuerlust und Pioniergeist sind Voraussetzung.
Außerhalb der Monsunzeit lohnt der selten begangene Dagala Trek zu malerischen Bergseen auf 4.000m Höhe. In der touristisch noch unerschlossenen Region Tsirang gibt es Trekking mit Homestay für all jene, die sich für Flora, Fauna und die Kultur der Lotshampa interessieren. Für Forstinteressierte und Botaniker sind diese Gebiete ein Highlight!

Highlights: Einblick in Kultur & Sitten der Monpa und Lhotshampa, Orchideen-SIchtungen, subtropische Flora & Fauna im Royal Manas Nationalpark, Vogelbeobachtungen, Wandern
Reisezeit: Winter, Frühjahr und Herbst mit angenehmen Temperaturen; im Sommer ist es heiß und schwül

Bhutan ist keine Reisedestination mit vielen westlichen Touristen, deshalb ist die Auswahl an Reiseführern in deutscher Sprache aus eher bescheiden. Informativ sind nachstehende Reiseführer:
Bhutan. Francoise Pommaret
 Bhutan: Unterwegs im Himalaya-Königreich. Andreas von Heßberg, Trescher Verlag

Fachbuch zu Textilien in englischer Sprache
Fabric of Life – Textile Arts in Bhutan. Karin Altmann

Fachbuch zur Kulinarik in englischer Sprache
Chilli and Cheese – Food and Society in Bhutan. Kunzang Choden

 Reise Know-How Landkarte Bhutan 1 : 250.000 World Mapping Project

Ladakh

Ladakh ist ein einfaches Reiseland im äußersten Norden Indiens, die Menschen sind freundlich, das Klima für uns WestlerInnen recht angenehm. Einzig die Höhe von durchschnittlich 3.500m macht einigen Sorgen. Oft unbegründet, denn wer sich an nur wenige Regeln hält, passt sich üblicherweise auch schnell an.Der Himalaya und die Kultur des tibetischen Buddhismus faszinieren seit jeher. Ladakh vereint beides auf eine harmonische und unbekümmerte Weise.

Fläche: 59.146 km²
Hauptstadt: Leh
Einwohner: 297.000 (2021)
Bevölkerungsdichte: 6,6 Einwohner je km²
Politisches System: seit 2019 Unionsterritorium von Indien.
Lt. Governeur: Radha Krishna Mathur
Staatsreligion: Religionszugehörigkeit: 40% tibetische Buddhisten (im Distrikt Leh 66%, im Distrikt Kargil 14%), 45% Muslime (im Distrikt Leh 14%, im Distrikt Kargil 77%), 15% andere Religionen (vorwiegend Hindus, einige Sikhs, Jains und Christen)

BIP/Einw.: US$ 2210 (2021)
Erneuerbare Energien: 73%
Alphabetisierungsrate (Erwachsene 15+): 83,5%
Erwerbsbeteiligungsquote allgemein: 49,6% (2001)
Nationalsprache: Tibetisch, Ladakhi, Hindi
höchster Berg: Kang Yaze 6.400m

Währung: indische Rupie (INR)
Zeitzone: MEZ +4,5 Winterzeit, +3,5 Sommerzeit

Ladakh liegt im Regenschatten des indischen Monsuns. Die Randgebirge halten die regenbildenden Luftströme ab und es entsteht ein ausgesprochen trockenes, wüstenhaftes Klima mit nur zwei Jahreszeiten, extremen Temperaturunterschieden und heftigen Winden.
Kurze, trockene und warme Sommer werden durch schneearme, lange und sehr kalte Wintermonate mit Temperaturen bis unter -30°C abgelöst.

Im Sommer werden bis zu 35°C Tagestemperatur erreicht, die Nachttemperaturen sinken jedoch stark ab. Lediglich im Juli und August tritt in den Tälern kein Nachtfrost auf.

Die Wintermonate sind schneearm, lang und sehr kalt mit Temperaturen bis unter -30°C, wobei die Kälte sich wegen der extremen Trockenheit nicht allzu kalt anfühlt. Einmalige Klosterfeste ohne westliche Touristen.

Beste Reisezeit Ladakh: Mai bis Mitte Oktober (für Trekking: Juni-September). Hochsaison ist von Juni bis August. Im Mai/Juni blühen die Aprikosenbäume, die Monate September bis Mitte Oktober sind sehr reizvoll mit oft stabilem Wetter und weniger Touristen. Klare Bergsicht.

Beste Reisezeit Zanskar: Juli bis Oktober

Die Termine der Klosterfeste werden nach dem buddhistischen Kalender (Mondkalender) festgelegt. Es kann aber immer wieder vorkommen, daß Festivaldaten kurzfristig geändert oder gar abgesagt werden und ein geplanter Besuch darum nicht stattfinden kann.

LADAKH Klosterfeste 2024

Ladakh ist ein einfaches Reiseland im äußersten Norden Indiens an der Grenze zu Pakistan und China. Umgeben von den mächtigsten Gebirgszügen der Welt: Himalaya und Karakorum, liegen die dünn besiedelten und überwiegend sehr trocken Täler auf einer durchschnittlichen Höhe von 3.500m. Diese macht manchem Besucher einige Sorgen. Oft unbegründet, denn wer sich an nur wenige Regeln hält, akklilmatisiert sich üblicherweise auch schnell.

Die Wasserläufe verschiedener, von Gletschern gespeister Flüsse wie Indu, Zanskar, Nubra, Shyok und Suru stellen eine ausreichende Wassermenge zur Verfügung, um in den Tälern Landwirtschaft zu betreiben. Wie Oasen wirken Ladakhs schmucke, von grün-gelben Feldern umrahmte Bergdörfer in der spektakulären und kargen Gebirgswüste des Hochplateaus. Auf vielen Bergkuppen dieser einsamen und grandiosen Landschaft stehen burgähnliche Klostersiedlungen, und himmelblaue Seen kontrastieren mit den weißen Gipfeln, weiten Ebenen, hohen Pässen und tiefen Schluchten.

Tourismus in Ladakh

Der Tourismus in Ladakh verglichen mit Nepal oder Indien steckt hier noch in den «Kinderschuhen». In Leh und den wichtigen Klöstern des Indus-Tals kann es im Juli und August schon mal eng werden, in den entfernten Gebieten oder auf Trekkingtouren trifft man oftmals nur wenige oder kaum westliche Besucher an. Mit Unvorhergesehenem, Verzögerungen oder Ungeplantem sollte man immer rechnen, vorgefaßte Meinungen und Ansprüche darf man gerne zuhause lassen.
Wer nach Ladakh reist, sollte offen und neugierig sein, Verständnis und Achtung vor den Sitten und Wertvorstellungen der Bewohner von Ladakh zeigen und an religiösen Orten und im Umgang mit religiösen Gegenständen Respekt wahren.

Unterkünfte

Die Unterkünfte sind deutlich einfacher als in anderen Regionen im Himalaya. Ausserhalb von Leh findet man vor allem einfache Gasthäuser. Dusche/WC ist aber in der Regel im Zimmer. Je nach Ort stehen auch Zeltcamps von einfach bis luxuriös zur Verfügung.

Essen & Trinken

In Leh gibt es eine gute Auswahl an Restaurants, welche indische sowie chinesische und westliche Gerichte servieren. Ladakhische Gerichte sind in den Restaurants leider kaum zu finden, diese werden zuhause in den Familien gekocht. Ausserhalb von Leh ist die Auswahl an Restaurants klein. In den Hotels gibt es vielfach Buffets mit einer Auswahl an diversen Gerichten. Die indische Küche ist bekannt für ihre vielen Gewürze. Joghurt wird unter anderem auch gebraucht, um die scharf gewürzten Gerichte zu mildern (vergewissern Sie sich aber, dass er frisch ist!). Vegetarisches Essen ist überall erhältlich. Speisen mit Fleisch vorwiegend in grösseren Orten.

Alkoholfreie Getränke sind sehr preiswert. Der indische Chai (Tee mit Milch und viel Zucker) ist überall erhältlich ebenso Schwarztee. In Leh empfehlen wir Ihnen, das Trinkwasser im «Dzomsa» Laden zu beziehen. Bei diesem lokalen Projekt wird Quellwasser im Dampfkochtopf sterilisiert und danach abgekühlt und in eigene Flasche abgefüllt. Dieses Wasser können Sie bedenkenlos trinken. Mit diesem Projekt werden viele PET-Flaschen eingespart und Sie können aktiv mithelfen, Abfall zu reduzieren. Trinkwasser wird so gut wie überall angeboten und kann bedenkenlos gekauft werden. Versichern Sie sich aber, dass der Verschluss intakt ist, denn teilweise werden wieder aufgefüllte Flaschen verkauft. Getränke wie Cola, Sprite etc. sind auch weit verbreitet. Mittlerweile gibt es auch einige gute Coffeeshops mit «richtigem» Kaffee.

Alkohol zu trinken ist üblich. Chang wird aus Gerste gegoren. Dieses «Gerstenbier» ist trübe und ähnlich wie saurer Most. Gutes indisches Bier und Alkohol wie Whisky, Rum etc. wird in einigen Hotels und Restaurants ausgeschenkt. In Leh gibt es eine kleine Anzahl an «Wine Shops», wo alkoholische Getränke gekauft werden können.

Das Rauchen ist an vielen öffentlichen Orten verboten. In Klöstern und an heiligen Stätten gilt generelles Rauchverbot. Der Import von E-Zigaretten und ähnlichen Produkten ist in Indien nicht erlaubt und kann mit Haftstrafen und/oder hohen Bussen bestraft werden.

Ladakh hat im Sommer eine Auswahl an tropischen Früchten, vielfach aus dem indischen Flachland importiert. Lokal wachsen Äpfel und die sehr schmackhaften Aprikosen. Ansonsten gilt bei Früchten und Gemüse: Cook it, peel it or leave it.

Strassen

Ausserhalb des Indus-Tals häufig schlechte und holprige Strassen oder Pisten.

Einreise 

Flüge nach Leh erfolgen von Delhi. Auf dem Landweg kann Ladakh via Kaschmir erreicht werden.

Die Flüge von/nach Leh sind Sichtflüge und finden nur bei guter Witterung statt. Bei schlechten Sichtverhältnissen, starken Winden oder heftigem Regen kommt es zu (kurzfristigen) Flugausfällen oder Flugzeitenänderungen. In solchen Fällen versuchen wir die beste Lösung zu finden und passen das Programm entsprechend an. Ausreichende Transferzeiten zwischen den internationalen Flügen sind zwingend erforderlich.

Geschichte

Ladakh war als eigenständiges, buddhistisches Königreich in der Vergangenheit einigen Angriffen der umliegenden Länder ausgesetzt, vor allem Tibet versuchte immer wieder das Land zu erobern. Durch einen Bund mit dem nordindischen Mogulreich konnte Ende des 17. Jahrhunderts die Selbstständigkeit bis ins 19. Jahrhundert hinein gesichert werden. Erst die Briten verleibten einen großen Teil Ladakhs schließlich ihren Kolonien ein, was auch zur Übernahme in die heutige indische Republik führte. Weitere Teile des damaligen Königreichs gehören heute zu Pakistan und der Volksrepublik China. 1995 wurde der „Ladakh Autonomous Hill Development Council“ (Autonomer Bergentwicklungsrat Ladakh, LAHDC) gegründet, als erster Schritt auf dem Weg zu wieder größerer Selbstbestimmung. Obschon die Region bereits mit umfassenden Vollmachten ausgestattet ist, gewinnt seit 2000 die Idee eines Unionterritoriums Ladakh weiter Auftrieb.

Wirtschaft

Neben Handel, Tourismus und dem Militär als Arbeitgeber spielen Landwirtschaft und Viehhaltung (meist Yaks, aber auch Kaschmirziegen) zur Sicherung des Lebensunterhalts nach wie vor die entscheidende Rolle. Terrassenfelder mit raffinierten Bewässerungssystemen ermöglichen den Anbau von Getreide und Gemüse trotz der geringen Niederschlagsmengen. In niederen und geschützten Lagen gedeihen während der kurzen Sommerzeit Aprikosen- und Walnussbäume.

Völker und Religionen

Die heutigen Ladakhi stammen fast ausschließlich von zwei Volksstämmen ab: den Tibetern und den Darden, einem Volk aus dem heutigen Pakistan. Die Kulturen haben sich bereits vor langer Zeit vereint, Unterschiede finden sich fast nur noch in der Religionsausübung: etwa 84 % der Ladakhi in Zentral- und Ostladakh sind Buddhisten, während eine 15-prozentige Minderheit der Ladakhis vor allem in Westladakh dem Shia Islam angehört. Der muslimische Glaube hat in dieser Region eine lange, auch stammesgeschichtliche Tradition: die meisten heutigen Muslime stammen von den eingewanderten Darden ab. Daneben gibt es jeweils eine kleine Minderheit von Hindus und Christen. Der christliche Glaube wurde durch die Herrnhuter Missionare aus Sachsen im 19. Jahrhundert in Leh eingeführt, die gläubigen Hindus sind meist Einwanderer aus anderen Teilen Indiens. Unter den Buddhisten gehört die Mehrheit dem Mahayana Buddhismus an. Ansonsten sind alle in Tibet vorkommenden Schulen auch in Ladakh repräsentiert und enthalten Elemente der alten, tibetischen Bön Religion.

Klöster stehen ganz oben auf der Liste der Sehenswürdigkeiten. Und davon gibt es so viele wie Dörfer, denn in jedem Dorf steht zumindest eines.

Das Dreigestirn der Klöster, die man als Ladakhreisende/r gesehen haben sollte, sind Thikse (eines der schönsten), Hemis (das reichste) und Alchi (eines der ältesten).

historische Sehenswürdigkeiten

Historisch Interessierte faszinieren die Paläste der ehemaligen Könige, die Ruinenfestungen der Fürsten, Felszeichnungen aus längst vergangenen Zeiten und der Flair der Karawanen der vergangenen Jahrhunderte, der noch heute am Basar von Leh zu spüren ist.

Vegetation

Ladakh’s Pflanzenwelt ist trotz karger und alpiner Bedingungen wunderschön und vielfältig. Besonders entlang der Bäche und auf den Hochebenen findet man eine erstaunliche Anzahl verschiedener Blumen: Anemonen, Astern, Geranien, Disteln, Blaumohn undEdelweiß wachsen hier. Zu den verbreiteten Sträuchern gehören der Sanddorn, der Wachholder und die wilde Rose. Zahlreiche Gräser, Blumen und Pflanzen, darunter Heilpflanzen die in der tibetischen Naturheilkunde Verwendung finden, wachsen in Höhen bis 5000 m ü. NHN. Es gibt zwar in Ladakh kaum Bäume, dafür kommen sie dort, wo sie von der Bevölkerung eingeführt worden sind umso besser zur Geltung: Pappeln, Weiden-, Birken- und Aprikosenbäume zieren die Dörfer und in tieferen Tälern wachsen Apfel-, Maulbeer- und Baumnussbäume.

Tierwelt

trotz der extremen klimatischen Bedingungen ist Ladakh Lebensraum für eine große Anzahl von Säugetieren, darunter Yaks, Gämsen, Steinböcke, Wildziegen, Murmeltiere und Blauschafe (Pseudoisnayaur). Das Argali oder Riesenwildschaf (Ovisammon) ist die größte wildeSchafart und kommt in Ladakh ebenso vor wie die kleinste Schafart, das Ladakh Steppenschaf (Ovisorientalisvignei), auch Urial genannt.

Wichtigstes Schutzgebiet ist sicherlich der Hemis Nationalpark mit einer Größe von 4100km², welche sich auf einer Höhe zwischen 3300 und 6000 m erstreckt. Hier leben neben geschätzten 40 Schneeleoparden (Panthera uncia) vor allem Braunbären und Wölfe, die Jagd machen auf die Blauschafe und die rund 300 Ladakh-Wildschafe (Urials). Aber auch Rotfüchse und die niedlichen Langschwanzmurmeltiere leben in diesem Nationalpark rund um den Stok Kangri. Ebenso die Tibetantilope (Pantholopshodgsonii) und der Rothund (Cuonalpinus), im Changthang ganze Rudel des Tibet-Wildesels (Equuskiang).

Zu den interessanten Vogelarten Ladakh’s gehören das Tibetkönigshuhn (Tetraogallustibetanus), das Himalajakönigshuhn (Tetraogallushimalayensis) sowie diverse Rebhuhnarten. Außerdem der seltene Schwarzhalskranich (Grus nigricollis), Dohlen, Gänsegeier (Gypsfulvus), Raben und Bartgeier (Gypaetusbarbatus) mit ihrer spektakulären Flügelspannweite von 3 Metern!