Lochoed: alljährliches Ritual zur Beziehungspflege mit Menschen und Lokalgottheiten.
Ein Beitrag von Dr. Ulrike Cokl, Sozial- und Kulturanthropologin mit regionalem Schwerpunkt Bhutan.
„Komm doch zu meinem jährlichen Haushaltsritual“, höre ich oft von bhutanischen Freundinnen und Freunden in den Dörfern, aber auch in Thimphu. Gerne sage ich zu. Sofort erinnere ich mich an das köstliche Essen und die schmackhaften Getränke, die bei solchen Anlässen zubereitet und verteilt werden. Am Boden sitzend, auf schönen Dielenböden, warte ich dann bis ich an der Reihe bin. Für solche Gelegenheiten habe ich stets mein kleines gedrechseltes Holzschüsselchen bei mir, das phob. Ich warte auf den Moment an dem die Gastgeberin mit dem Willkommensgetränk vor mir steht. Stolz wickle ich dann mein Schälchen aus dem Tuch (tora), und strecke es der Gastgeberin entgegen. Nach all den Jahren freue ich mich immer noch über die daraufhin folgenden amüsierten Blicke und zustimmenden Ausrufe der älteren Menschen, die meine Kenntnis der lokalen Etikette schätzen. Ich trinke meinen Schnaps, den destillierten ara oder fermentierten changkoe, und lausche dem Gemurmel der Mantras und den gelegentlichen Klängen der religiösen Instrumente, die aus dem Altarraum, dem choesham zu hören sind.
Begrüßungsschnaps ara
Seit nun schon 20 Jahren bin ich mit Bhutan verbunden und verbringe immer wieder längere Zeit dort. Von Anfang an hat mich die bhutanische Gastfreundschaft und ihre grundlegende Rolle für das gesamte bhutanische Sozialleben in den Bann gezogen,- so sehr, dass ich sie schließlich zum Schwerpunkt meiner Forschung gemacht habe. Inzwischen bewundere ich die Komplexität und Raffiniertheit bhutanischer Gastfreundschaft, deren Wichtigkeit für das Leben der Bhutaner nicht überschätzt werden kann. Besonders lochoed, in manchen Regionen auch choesung genannt, vereint für mich viele soziokulturelle Aspekte: Geschenksaustausch und Gegenseitigkeit, traditionelle Etikette und Geselligkeit, reichlich schmackhaftes Essen und Trinken sowie Zusammenhalt, Kooperation und Gemeinschaftssinn. Im folgenden einige meiner Beobachtungen zur Rolle der Gastfreundschaft während des jährlichen Rituals lochoed in einem Dorf in Bumthang.
Sakrale Landschaft
Lochoed ist ein jährliches Haushaltsritual, bei dem die Familienmitglieder ihre Beziehungen, thuenlam, zu den lokalen Geburtsgottheiten, kyelha, und zur Dorfgemeinschaft allgemein erneuern. Dadurch sollen das Wohlbefinden, die Gesundheit und das Glück der gesamten Familie, einschließlich des Viehbestandes, aber auch das Vermögen des Hauhalts gesichert werden. Es herrscht die Vorstellung, dass die natürliche Landschaft von zahlreichen, Gottheiten und Geistwesen bewohnt ist, welche die Menschen schützen oder ihnen schaden können. Eine Dorfgemeinschaft verbindet der Geburtsort und die Verbindung mit bestimmten Lokalgottheiten, den lha. Lokale Gottheiten und Geister werden z.B. mit Orten wie Berggipfeln, Seen, Felsklippen und Flussmündungen assoziiert. Die Beziehungen zu diesen Lokalgottheiten müssen im Gleichgewicht bleiben, um negative Folgen wie Krankheit und Unglück zu vermeiden. Einerseits gilt es die „Wohnräume“ dieser lha nicht zu verunreinigen, z.B. durch das Entsorgen von Müll and solchen Plätzen, andererseits müssen die Beziehungen zu diesen Lokalgottheiten aktiv gepflegt werden. Dazu gibt es eine große Anzahl an Ritualen, die je nach Bedarf und Zweck abgehalten werden, z.B. bei Krankheit oder großem Unglück. Lochoed allerdings muss von jedem Haushalt einmal im Jahr durchgeführt werden. In zahllosen lochoed Ritualen zu denen ich schon eingeladen war, habe ich beobachten können, wie thuenlam, harmonische Beziehungen, mit den Menschen der Dorfgemeinschaft in der Küche, thabtshang, und parallel dazu mit den Lokalgottheiten im Altarraum, choesham, erneuert werden.
Großzügigkeit praktizieren…
Je nach Reichtum und Status der Familie variieren Umfang und Dauer des lochoed. So erklärte mir ein bhutanischer Freund: „Lochoed dient vor allem dazu, die Götter zu besänftigen. Reiche Leute laden für ihre aufwändigen Zeremonien eine größere Anzahl an Mönchen ein, die nach Abschluss des lochoed-Ritual direkt zur Rezitation des Kanjur (108 Bände) übergehen. Das dauert dann nochmal eineinhalb Tage und kann bis zu 60 oder 70 Mönche umfassen! Manche halten ihren lochoed auch über 3 Tage ab und laden Gäste aus verschiedenen Nachbarschaften und Regionen ein“.
Ich teile lochoed grob in drei Phasen ein, die sowohl im profanen als auch im religiösen Bereich durch mehrere Schritten der Gastlichkeit gekennzeichnet sind: Die erste Phase umfasst Handlungen der Vorbereitung auf die Gäste, deren Einladung und Empfang; in der zweiten Phase geht es dann zur Sache mit Bewirtung und Unterhaltung der Gäste, und es bietet sich Gelegenheit für Geschenksaustausch bzw. Opfergaben; die letzte Phase schließlich dreht sich um das langsame Abrunden und Verabschieden der Gäste. Mit Gästen sind in allen Phasen sowohl Menschen als auch Lokalgottheiten gemeint.
Großzügigkeit und Mitgefühl sind wichtige Prinzipien der bhutanischen Gastfreundschaft. Mir wurde dazu erklärt, dass lochoed eine ausgezeichnete Möglichkeit bietet, jinpa, Großzügigkeit, zu praktizieren. Wie sehr dieses Ideal allerdings umgesetzt wird, hängt in der Praxis natürlich auch von der Persönlichkeit und dem Charakter der jeweiligen Gastgeberfamilien ab. Meine Erfahrung ist jedoch, dass speziell während des lochoed die Familien, ihren jeweiligen Ressourcen entsprechend, das Beste geben und auftischen, was sie anzubieten haben. Das soll allen Beteiligten Freude und Zufriedenheit bringen und Verdienste für die Gastgeberfamilie schaffen. Verdienste sind in der gelebten alltagsbuddhistischen Vorstellung sehr wichtig, da sie den Treibstoff für den „karmischen Tank“ eines jeden Menschen darstellen. Schließlich hofft man auf eine bessere Wiedergeburt, aber auch mehr Glück im Leben.
Am Tag des lochoed-Rituals wuselt es nur so von Geschäftigkeit im ganzen Haus. Die Luft ist geschwängert von einer Duftmischung aus Räucherwerk, Butterlampen und einer Vielzahl von köstlichen Speisegerüchen. Das Gelächter aus der Küche hört man im ganzen Haus, untermalt von mystischen Klängen religiöser Musikinstrumente und den tiefen Stimmen der Mönche, die Gebete rezitieren. Es wird unermüdlich gearbeitet, wobei aber immer Zeit zum Plaudern und für Geplänkel bleibt, unterbrochen von den klaren Anweisungen der Hausvorsteherin, nangi aum. Die Küche ist das gesellige Zentrum des Hauses, hier kommen Familie und Gäste zusammen und im Winter ist es auch der wärmste Raum, weil das Feuer im gemauerten Lehmofen ständig im Gange ist. Es steht immer ein Topf mit heißem Wasser bereit, falls unerwartete Gäste eintreffen und süßer Milchtee, ngaja, zubereitet werden muss.
Die Küche als zentraler Ort
Vorbereitungen auf das Fest früher und heute
Die „lochoed Saison“ beginnt meist nach der Ernte. Der genaue Tag richtet sich nach dem bhutanischen Kalender und wird nach Rücksprache mit einem Astrologen, tsip, festgelegt. Es muss ein spirituell günstiger Tag sein, damit alles so läuft wie es soll. Wenn der Zeitpunkt dann näherrückt, macht sich die Hausvorsteherin auf um nach der richtigen Anzahl an Mönchen zu suchen, und sie bittet den Dorflama, das Ritual durchzuführen. Gewöhnlich werden Laienmönche, sogenannte gomchen, aus dem Dorf gerufen. Es sind Männer aus dem Dorf, Bauern mit eigenen Familien und Haushalten, die in jungen Jahren unter der Anleitung des örtlichen Lamas in die Durchführung der notwendigen Rituale eingeweiht wurden. Im Idealfall, wurde mir gesagt, braucht es mindestens acht Mönche um die folgenden religiösen Instrumente abzudecken: die Muschelschale, ein Paar Oboen und lange Trompeten, Zimbeln und die großen runden Trommeln, die mit den speziell geschwungenen Trommelstöcken geschlagen werden. In der Praxis gibt jedoch oft der Pragmatismus den Ton an, und die Zahl kann variieren. Früher erfolgte die Bezahlung der gomchen und Lamas in Naturalien, aber heutzutage wird ein nicht zu unterschätzender Betrag an Bargeld erwartet. Auch bei mehrtägigen Ritualen wird für Verpflegung und Unterkunft gesorgt. Früher bereiteten sich Haushalte das ganze Jahr über auf den lochoed vor. Besondere, für das Ritual wichtige Lebensmittel mussten besorgt und sorgfältig aufbewahrt werden und waren nicht Bestandteil der Alltagsküche. Die Bumthap zum Beispiel kauften, tauschten oder sammelten auf ihren alljährlichen Wanderungen, mit oder ohne Vieh, in tiefer gelegenen Tälern Reis und Chili, da beides früher in Bumthang nicht angebaut wurden. Heutzutage wächst sogar im Tangtal roter Reis, Chili im Choekhortal und viele lebensnotwendige Dinge können nun einfach in den Dorfläden gekauft oder von Verwandten, die in Thimphu leben, rechtzeitig für das Fest geschickt oder mitgebracht werden.
Laienmönche und Lama während lochoed
Am Morgen des lochoed-Rituals kann die Arbeit schon um 4-4:30 Uhr losgehen. Bald werden die ersten Nachbarn aus dem Dorf eintreffen, beladen mit Milch, Butter und Käse, ihr Beitrag zum Haushaltsfest. Diese nachbarschaftliche Hilfe wird dann während des eigenen lochoed mit ähnlichen Mitbringseln erwidert. Einige Aufgaben wurden bereits am Vortag erledigt, z.B. der Hausputz, die Herstellung von Butterlampen und torma, kleine Ritualfiguren, die hauptsächlich aus einem Mehl und Buttergemisch bestehen und in tantrischen Ritualen verwendet werden. Tshog, das Speiseopfer, wird zur späteren Segnung auf den Altar aufgeschichtet. Meist sind es kunstvollen Gebäckstücke, hergestellt aus einem Teig aus Mehl, Zucker, Öl und Wasser, und in Öl schwimmend herausgebacken.
Torma: Vorbereitung und Arrangement am Altar
Allerlei Köstlichkeiten für den Festschmaus
Früher gehörte zu den Leckereien reichlich Fleisch, da dieses rar und daher eine Spezialität war. Dazu gehörten getrocknetes Schweinefleisch (sikam), besonders die Fettschwarte, zubereitet mit rotem getrockneten Chili und frischem Rettich; hausgemachte Würste (juma), gefüllt mit Faschiertem, Reis oder auch vegetarischen Zutaten, immer jedoch mit genügend Sechuan Pfeffer, thingney; Rindermagen, goep, sowie gegartes und später mit Gewürzen und Chili gebratenes Rindsleder, ko, (ja richtig gelesen!). Das sind einige der traditionellen Leckerbissen für die Einheimischen. Köstlich gebratene Leber mit Chili und viel Sechuanpfeffer wird oft auch als Snack zum Aperitif serviert. Das Gemüse wird gewaschen, geschnitten und fast immer mit viel Chili, ema, und Käse, datshi, zubereitet; getrocknete Rübenstengel, Milch und Butter werden zu schmackhafter Suppe, jaju, verkocht. Frischer Käse wird mit Butter gebraten, oft mit einem zusätzlichen Ei, und es werden verschiedene Arten von Alkohol und Buttertee zubereitet. Singchang und Changkoe zum Beispiel sind fermentierte Alkoholsorten, die aus Weizen, Reis und/oder Hirse (mein Favorit) hergestellt werden. Ara, der lokale Schnaps, wurde bereits über Tage hinweg destilliert und ist in Hülle und Fülle für die Gäste vorrätig. Heißer ara, gemischt mit Butter und gut gebratenen Rühreiern, gilt als Spezialität. Doma und Pani (Arekanuss und Betelblätter) dürfen nicht fehlen und stehen bereit, um den Gästen gleich bei Ankunft angeboten zu werden. In der Küche kochen Männer und Frauen gemeinsam unermüdlich für den großen Empfang. Es geht dabei lustig zu, es wird gewitzelt und geneckt.
Allerlei Köstlichkeiten
Ritualverlauf im profanen und sakralen Raum
Auch im Altarraum beginnt frühmorgens die erste Phase des Rituals, die verschiedene Stufen umfasst. Die rituellen Schriften, die vom Lama rezitiert werden, sind spezifisch für den Haushalt in dem das lochoed-Ritual stattfindet. In der lhabsang-Zeremonie wird Räucherwerk, meist wohlriechender Wacholder, verbrannt und Weihwasser versprüht, um den Haushalt rituell für die Gäste, die lha, zu reinigen. Die Gottheiten werden dann angerufen, eine nach der anderen, entsprechend ihrem Status von den höherrangigen buddhistischen Schutzgottheiten zu den niederrangigen Lokalgottheiten. Die niedrigsten und bösartigsten Geister werden allerdings nicht „eingeladen“. Im nächsten Schritt, ngoentoed, werden die Gottheiten vom Lama und den Mönchen rituell informiert, weshalb sie angerufen werden. Während des chendren schließlich werden die lha eingeladen, am lochoed teilzunehmen. Dies ist auch der Zeitpunkt an dem die Haushaltsmitglieder und Gäste im Altarraum ihre Niederwerfungen zur Begrüßung und zur Respektsbezeugung der Gottheiten machen. Während des jinbeb schließlich lädt der Lama die Gottheiten nun ein, ihrem Status entsprechend am Altar Platz zu nehmen. Repräsentiert werden sie durch die torma, die Ritualküchlein.
Die zweite Phase beginnt mit choepa. Den Lokalgottheiten werden nun schöne Opfergaben wie Weihrauch, Blumen und Essen dargebracht, Geschenke um ihnen zu schmeicheln und sie günstig zu stimmen. Diese Gaben werden auf dem Altar aufgeschlichtet. Während den folgenden Schritten toepa und kangwa werden die Gottheiten mit Worten und Segnungen gepriesen, damit sie sich glücklich und willkommen fühlen. Ein bhutanischer Freund verglich diese Phasen mit dem weltlichen Bereich, wo eine gute Gastgeberin es versteht ihre hochrangigen Gäste mit freundlichen Worten, Schmeicheleien und guter Bewirtung bei guter Laune zu halten. Schließlich werden während des tshog die nun gesegneten Speisen den Gottheiten dargebracht und später unter den Hausgästen verteilt. Die Mönche werden einige Stücke für lhagma beiseite legen, ein Brauch, bei dem Reste für die Wesen der untersten Ränge, hungrige Geister und andere niedere Geister „weggeworfen“ werden, zumeist vor das Haus.
In der letzten Phase während des torshag wird den Gottheiten gedankt und sie werden nun verabschiedet. Während des ngoedup schließlich werden die Haushaltsmitglieder und Gäste noch gesegnet, und der trashi moenlam rundet das Ritual ab, es werden verheißungsvolle Gebete und Verdienste mit allen fühlenden Wesen auf der Welt geteilt.
Während also im choesham die Beziehungen der Haushaltsmitglieder zu den Gottheiten rituell erneuert und gepflegt werden, geschieht genau dasselbe in der Küche mit den Gästen aus dem Dorf und Umgebung. Die Phasen sind die gleichen und sogar die Schritte ähnlich zu jenen im choesham. Schon an den Tagen zuvor wurde das Haus für die Gäste geputzt und auf Vordermann gebracht. Meistens werden dann die Kinder des Hauses ausgesandt, um aus jedem Haushalt im Dorf mindestens eine Person zum lochoed Festschmaus einzuladen. Kurz vor Mittag stehen die ersten Gäste vor der Tür und werden mit einladenden Worten und Gesten hereingebeten. Jeder weiß, wo er/sie entsprechend der Etikette und Status zu sitzen hat. Je näher an der Tür desto niedriger der Status ist die Faustregel. Als erste Geste der Freundschaft und Verbundenheit werden doma und pani verteilt. Es folgen köstlicher Changkoe, Ara und Suja, Buttertee. Dazu holen die Gäste ihre eigenen kleinen Schüsselchen aus dem gho (Männertracht) oder der kira (Frauentracht) hervor. Jeder hat also für gewöhnlich seine eigenen Holzschälchen für Schnaps und Curry dabei, gegessen wird am Boden sitzend mit der Hand. Der Grund war auch, dass früher, und bei den Bauernfamilien ist das immer noch so, die Schälchen nach dem Essen einfach ausgeleckt und wieder eingepackt wurden. Meist wurden sie auch noch zusätzlich in ein Tuch gewickelt, das dann gleich als Unterlage für die riesigen Reisportionen diente. Gastgeberin und ihre Helferinnen drehen unermüdlich ihre Runden, mit Schalen, ja sogar Eimern (!), voller köstlicher Speisen, denn keiner darf ohne Nachschub nach Hause gehen. Für hochrangige Gäste, z.B auch den Lama, wählt der Gastgeber vorsichtig die dickste Schweineschwarte aus und legt sie zuletzt auf den Teller. Die Größe der Schwarte (vor allem der Fettanteil), gibt Auskunft über den Wohlstand des Haushalts und den Rang des Gastes. Gegessen wird auf dem Land für gewöhnlich schnell und viel. In rezenter Zeit findet, was den gesteigerten Fleischkonsum angeht, ein Umdenken statt und viele stellen den Festschmaus auf rein vegetarische Kost um. Fleisch war früher bei den einfachen Menschen am Land heißbegehrt, da es selten zu bekommen war und höchstens einmal die Woche gegessen wurde. Heute kriegt man es einfacher in den Geschäften und kann es täglich verzehren. Während auch die bhutanische Alltagsetikette, beyzhag, vorschreibt, dass während des Essens nicht viel geredet werden soll, ist die Stimmung beim lochoed Festschmaus gekennzeichnet von fröhlichem Geplauder, und den gegenseitigen Neckereien der Gäste. Der reichliche Alkoholkonsum löst außerdem die Zungen. Was nicht aufgegessen wird, packen die Gäste ein und nehmen es mit nach Hause. Es gibt noch ein paar Runden Abschiedsschnaps, bevor sich alle fröhlich verabschieden.
Gemeinsamer Festschmaus
Die Ruhe nach dem Sturm
Auch ich sitze wieder, wie schon oft zuvor, in der Küche meiner Freundin, in einem kleinen Dorf in Bumthang. Mein schönes Holzschälchen ist bereits gezückt, um mindestens dreimal mit gebratenem Changkoe beglückt zu werden, irgendwann zähle ich nicht mehr mit. Der Abend rückt näher, und bald ist nur noch der „harte Kern“ an Gästen da. Die meisten kommen zum Mittagsschmaus, aber einige auch noch am Abend. Ich bin schon gespannt, ob auch diesmal gesungen und getanzt wird. Nach einigen Tagen harter Arbeit genießen alle das gemütliche Beisammensitzen. Die harmonischen Beziehungen, thuenlam, zwischen den Menschen untereinander und zu ihren Gottheiten, wurden auch dieses Jahr erneuert, Verdienste angehäuft und mit allen fühlenden Wesen geteilt. Man hofft auf ein gutes Jahr!
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